Miami unter Wasser: Klimawandel bedroht Straßen und Strände

Während im Westen der USA derzeit eine anhaltende Dürre ihr Unwesen treibt, kämpfen die Anwohner im südöstlichen Miami gegen die Folgen des Klimawandels. Bis 2060 soll der Meeresspiegel dort um 60 Zentimeter steigen.

Dieser schöne Ausblick wird vom Klimawandel gefährdet: Bis 2060 soll der Grundwasserspiegel in Miami um 60 Zentimeter steigen.

In Miami steht nicht nur die berühmte Alton Road regelmäßig unter Wasser. Die Anwohner des Urlaubsparadieses leiden unter den Folgen des Klimawandels.

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„Diese Prognosen sind vor allem für Miami Beach alarmierend“ | Kann das Urlaubsparadies Miami gerettet werden?

Während im Westen der USA derzeit eine anhaltende Dürre ihr Unwesen treibt, kämpfen die Anwohner im südöstlichen Miami gegen die Folgen des Klimawandels. Bis 2060 soll der Meeresspiegel dort um 60 Zentimeter steigen. Das Urlaubsparadies mit seinen weltberühmten Stränden ist in Gefahr.

„Diese Prognosen sind vor allem für Miami Beach alarmierend“

Die berühmte Alton Road, die nur 85 Zentimeter über dem Meeresspiegel liegt, wird immer wieder von den Gezeiten überrascht.
Die berühmte Alton Road, die nur 85 Zentimeter über dem Meeresspiegel liegt, wird immer wieder von den Gezeiten überrascht.

Die berühmte Alton Road steht mal wieder unter Wasser. Glaubt man einer Studie der US-Regierung, so ist Miami eine der am meisten vom Klimawandel bedrohten Städte. Der Bürgermeister von Miami Beach, Philip Levine, sagte in Anbetracht der Prognose, dass der Meeresspiegel vor Ort bis 2060 um 60 Zentimeter steigen soll: „Diese Prognosen sind alarmierend, vor allem für Miami Beach, das nur 1,3 Meter über dem Meeresspiegel liegt.“ Während Geschäftsleute ihre Läden mit Sandsäcken schützen und Passanten barfuß den Bürgersteig benutzen, ist die Politik von der Realität des Klimawandels überzeugt. Immer öfter werden die Straßen der zweitgrößten Stadt des US-Bundesstaates Florida überschwemmt. Der Grundwasserspiegel steigt und auch Wirbelstürme ereignen sich immer öfter.

Piers Sellers von der Weltraumbehörde NASA erklärt den Teufelskreis: „Steigender Meeresspiegel erhöht die Auswirkungen von Wirbelstürmen“. Bürgermeister Levine bringt es dramatisch auf den Punkt: „Die Zukunft von Miami Beach und anderen Küstenstädten ist unsicher.“ Vor allem der Tourismus liegt Levine sehr am Herzen. Denn allein im vergangenen Jahr besuchten 14,2 Millionen Menschen die Stadt und gaben dabei circa 17 Milliarden Euro aus.

Kann das Urlaubsparadies Miami gerettet werden?

Fred Bloetscher von der Florida Atlantic University ist Klimaexperte. Er warnt nun eingehend davor, die niedrig liegenden Gebiete weiter zu verbauen und setzt auf eine Anpassung der Infrastruktur und der Pumpensysteme: „Das Grundwasser steigt mit dem Meeresspiegel. Wenn wir außerdem die Auswirkungen der Sommer-Regenfälle einrechnen, dann wird das Wasser-Management zu einer absoluten Priorität.“ Im Südosten Floriads seien sechs Millionen Menschen betroffen. Der Immobilienwert der betroffenen Objekte wird auf etwa 2,8 Milliarden Euro geschätzt. Auch die Alton Road, die nur 85 Zentimeter über dem Meeresspiegel liegt, befindet sich in einem sehr gefährdeten Gebiet. Hier wird bis Jahresende eine 24 Millionen Euro teure Pumpstation installiert werden. Auf den Straßen sollen damit die regelmäßigen Überflutungen bekämpft werden.

Vor allem der Hinblick auf die im November anstehenden Gouverneurswahlen erfüllt die Bürger Miamis mit Hoffnung, dass der Kampf gegen den Klimawandel auch politisch engagiert angegangen wird. Amtsinhaber Rick Scott glaubt nicht an den Klimawandel und kommentiert das Thema plump: „Ich bin kein Wissenschaftler“. Der demokratische Herausforderer Charlie Christ hingegen hat den Umweltschutz zu seinem zentralen Wahlkampfthema erklärt.