New Yorker Bäume mit eigener E-Mail-Adresse

Der New Yorker Stadtrat Mark Levine plant Unglaubliches: 200 von den 5,2 Millionen Bäumen der Weltmetropole New York City sollen eine eigene E-Mail-Adresse bekommen.

Der New Yorker Stadtrat Mark Levine plant Unglaubliches: 200 von den 5,2 Millionen Bäumen der Weltmetropole New York City sollen eine eigene E-Mail-Adresse bekommen.

Der New Yorker Stadtrat Mark Levine plant Unglaubliches: 200 von den 5,2 Millionen Bäumen der Weltmetropole New York City sollen eine eigene E-Mail-Adresse bekommen.

Inhaltsverzeichnis
5,60 US-Dollar Rendite pro Baum und Jahr | „Bist du auch so müde wie wir von all diesen Baustellen?“

New York City ist ein harter Platz für einen Baum. Jedem Baum eine eigene E-Mail-Adresse zu geben, macht es leichter, Probleme zu melden“, sagte der New Yorker Stadtrat Mark Levine in einem Gespräch mit dem Online-Portal „Gothamist„. „Das öffentliche Bewusstsein für die Bäume soll gestärkt werden“, so Tyrone Stevens, Levines Sprecher. Das „Tree-Mail“-Projekt soll es den Bürgern der Stadt erleichtern, der Stadtverwaltung von New York City Probleme einzelner Bäume melden zu können.

Alter, Größe, historische Bedeutung und Ungewöhnlichkeit sind die vier Kriterien, die für die Bestimmung der 200 Bäume herangezogen werden. Bevorzugt werden direkt an Straßen wachsende Bäume, von denen es laut Zählungen 592.130 gibt.

5,60 US-Dollar Rendite pro Baum und Jahr

Die Liebe der Menschen in Melbourne scheint vor allem gegenüber einiger Bäume sehr ausgeprägt zu sein.
Die Liebe der Menschen in Melbourne scheint vor allem gegenüber einiger Bäume sehr ausgeprägt zu sein.

Auf einem Schild am Baum oder in der direkten Umgebung des Baums soll sich die jeweils individuelle E-Mail-Adresse des Baums befinden. Wie die Baumschutz-Initiative „Million Trees NYC“ berichtet, werde sich die Aktion vor allem um Bäume der Gattungen London-Platane und Spitzahorn drehen. Der monetäre Gewinn der 592.130 New Yorker Bäume, die sich an Straßen befinden, wird auf 122 Millionen US-Dollar pro Jahr beziffert (ca. 209 US-Dollar pro Baum). Denn für jeden Dollar, der in die Straßenbäume investiert wird, rechnet die Stadt mit 5,60 US-Dollar Rendite. Und das nur, weil sie allein durch ihre Existenz die Umweltverschmutzung verringern und die Stromkosten der Klimaanlagen senken. Mehrkosten sollen lediglich durch die einmalige Herstellung der Schilder entstehen.

Allerdings ist die Idee kein amerikanisches Eigengewächs. Im australischen Melbourne ist es schon seit mehr als zwei Jahren möglich, „mit Bäumen zu kommunizieren“. Mehr als 70.000 städtische Bäume verfügen dort bereits über eine eigene E-Mail-Adresse. Doch geht es in der australischen Version des „Tree-Mail“-Projektes nicht nur darum, Baumschäden zu melden. Vor allem ergötzen sich die Australier an dem Service und schreiben Nachrichten mit persönlichem Bezug.

„Bist du auch so müde wie wir von all diesen Baustellen?“

Wie „The Atlantic“ berichtet, kommen dabei skurrile E-Mails heraus. „Meine liebste Ulme, als ich heute Morgen das St. Mary’s College verließ, wurde ich getroffen, nicht von einem Ast, sondern deiner strahlenden Schönheit. Du solltest diese Nachrichten immerzu bekommen, du bist so ein attraktiver Baum“, heißt es in einer Mail. Als er davon hörte, dass sein Lieblingsbaum bald gefällt wird, schrieb ein Bürger folgende E-Mail: „Es tut mir so leid, dass du bald sterben wirst. Es macht mich traurig, wenn Lkw deine niedrig hängenden Zweige beschädigen. Bist du auch so müde wie wir von all diesen Baustellen?“ Angestellte der Stadt Melbourne antworten in unregelmäßigen Abständen auf die Mails, helfen aber auch bei allgemeinen botanischen Fragen.