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Andere Länder, andere Sitten | Das erste Hindernis vor dem Job – eine Arbeitserlaubnis erhalten | Job in den USA: Die Arbeitssuche beginnen | Lebenslauf als Marketinginstrument nutzen
Aufgrund der geografischen Lage der USA ist jeder zweite im Ausland Geborene aus Lateinamerika, 28 Prozent aus Asien und zwölf Prozent stammen aus Europa. Unabhängig von der Herkunft der Ausländer, die in den USA ein neues Leben beginnen möchten, verfolgen sie dasselbe Ziel: Sie wollen einen Job suchen und ihren Unterhalt verdienen. Das ist insbesondere für Deutsche und andere Europäer wichtig, die in die USA auswandern und dort keine Angehörigen besitzen. Sie möchten kurzfristig von ihren finanziellen Reserven leben und schnellstmöglich Geld verdienen.
Andere Länder, andere Sitten
Dass in den USA so einiges anders ist, das dürfte den meisten bereits bekannt sein. Doch den größten Kulturschock werden Europäer hinsichtlich der amerikanischen Jobwelt erleben. You’re hired, you’re fired – die Anstellung erfolgt genauso schnell wie die (plötzliche) Kündigung. Von Kündigungsfristen und anderen Regeln hat man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht gehört. An diese Spielregeln müssen sich Europäer gewöhnen. Der amerikanische Arbeitsmarkt ist sehr flexibel und passt sich den sich ständig ändernden Verhältnissen und Bedürfnissen an. Die Mentalität in den USA hat sowohl Vorteile als auch Nachteile: Auf der einen Seite kann es relativ einfach sein, einen Job zu erhalten und direkt mit der Arbeit zu beginnen. Im selben Zuge ist man den Job genauso schnell wieder los.
Das erste Hindernis vor dem Job – eine Arbeitserlaubnis erhalten
Bei der Arbeitssuche stoßen alle Einwanderer auf ein zentrales Problem: die Arbeitserlaubnis. Statistisch gesehen hat es die USA geschafft, seit Generationen die wohl klügsten Köpfe der Welt ins Land zu holen. Dies hat das Land mit einer gut gesteuerten Einwanderungspolitik geschafft. Im Gegensatz zu Europa achtet man bei der Definition der Rahmenbedingungen der Einwanderungspolitik seltener auf humanitäre Gründe. Dies ist bei der Vergabe von Arbeitsgenehmigungen und Green-Cards bemerkbar.
In den USA gibt es mehrere Möglichkeiten, legal zu arbeiten:
- H–1B: Dieses Visum ist am häufigsten verbreitet und wird speziell für eine Firma ausgestellt. Ein Jobwechsel ist folglich nicht möglich. H–1B gewährt dem Empfänger, drei Jahre lang zu arbeiten. Eine Verlängerung ist einmalig um drei weitere Jahre möglich. Nachdem Empfänger einen Job gefunden haben, müssen sie gemeinsam mit dem Arbeitgeber ein Arbeitsvisum beantragen.
- Green-Card: Interessierte können eine Green-Card auf mehrere Weisen erhalten. Green-Cards sind in drei Kategorien unterteilt:
- EB–1: Für Manager von multinationalen Unternehmen, besondere Professoren und andere Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten im Bereich Bildung, Athletik, Kunst und Wissenschaften.
- EB–2: Für Menschen mit einer hohen Bildung (mindestens Master), die ein Jobangebot von einem amerikanischen Unternehmen erhalten haben.
- EB–3: Für professionelle Angestellte mit einem Bachelorabschluss oder einem Beruf, der eine zweijährige Ausbildung voraussetzt, und ein Jobangebot von einem Unternehmen in den USA besitzen.
Die harten Bedingungen, legal zu arbeiten, zwingen viele Menschen, illegal zu arbeiten. Es ist schwierig, eine genaue Anzahl illegal arbeitender Menschen zu nennen. Schätzungen zufolge sind es mehrere Millionen Menschen.
Wichtig: Von illegalen Arbeiten ist dringend abzuraten. Es besteht eine ständige Gefahr, ausgewiesen zu werden. Zudem werden illegale Arbeiter häufig von ihren Arbeitgebern ausgebeutet.
Job in den USA: Die Arbeitssuche beginnen
Der amerikanische Arbeitsmarkt besitzt Ähnlichkeiten zum heimischen Markt in Deutschland oder Europa. Immer mehr Menschen, die in den USA einen Job suchen, begeben sich ins Internet. Diese Jobsuche können Menschen, die auswandern möchten, im Voraus betreiben. Auf diese Weise haben sie die Chance, eine EB–3-Green-Card zu erhalten, falls sie die notwendige Ausbildung besitzen.
Neben der Jobsuche im Internet gibt es folgende Möglichkeiten:
- Zeitungen: Die Sonntagsausgabe klassischer Tageszeitungen besitzt den sogenannten Bereich classifieds, wo Jobangebote zu finden sind. Wer ein besonderes Jobangebot sucht, sollte einen Blick in Branchenzeitschriften werfen.
- Jobzentrenten: Die sogenannten state employment service centers sind staatliche Arbeitsvermittlungszentren. Alle rund 2.000 Zentren sind miteinander vernetzt. Sie besitzen nicht nur Jobdatenbanken, sondern geben auch Ratschläge sowie Hilfestellung bei der Suche nach einem Job.
- Headhunter: Agenturen oder private Arbeitsvermittler sind wichtige Elemente des amerikanischen Jobmarktes. Sie konzentrieren sich in der Regel auf Toppositionen oder bestimmte Branchen. Für seriöse Vermittler zahlt der zukünftige Arbeitgeber.
Eine Alternative zu den genannten Jobsuchmethoden ist die Initiativbewerbung, die bei amerikanischen Unternehmen gerne gesehen wird und häufig erfolgreich ist. Selbst wenn das Unternehmen keine positive Antwort gibt, sammelt es diese Bewerbung und benachrichtigt den Jobsuchenden, wenn in Zukunft eine Position frei wird.
Lebenslauf als Marketinginstrument nutzen
Bei der Bewerbung für einen Job müssen Einwanderer bedenken, dass die Amerikaner nicht an einem Lebenslauf interessiert sind, der uninteressante Daten der Reihe nach auflistet. Solche Bewerbungen landen im Mülleimer. Der amerikanische Lebenslauf ist ein Marketinginstrument, welches dem Personaler zeigen muss, warum der Kandidat für den Job geeignet ist. Der Lebenslauf ist eine Art Teaser, der zum Bewerbungsgespräch führt.
Die Struktur des amerikanischen Lebenslaufes besteht laut diesem Artikel aus vier Elementen:
- Karriereziel: Der Lebenslauf beginnt mit wenigen Sätzen, die kurz und knapp aussagen, warum der Bewerber für den Job geeignet ist.
- Bildung: Beginnend mit dem Gymnasium werden alle Schulgänge mit ihrer Originalbezeichnung und einer logischen Übersetzung genannt.
- Berufserfahrung: In diesem Bereich wird die Berufserfahrung erläutert, und wie sich der Bewerber mit ihrer Hilfe weiterentwickelt hat.
- Andere Fähigkeiten: Engagement in politischen oder sozialen Bereichen, die zeigen, dass der Bewerber gerne den langen Weg geht, um etwas Gutes zu tun.