Vor einem Dreivierteljahr berichteten wir über die „Lowline“, einen geplanten unterirdischen Park in New York City. Nun ist der Initiator Dan Barasch bereits einen großen Schritt weiter.
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„Lowline“ ist ganzjährig warm und hell | „Lowline Lab“ mit mehr als 3.000 Pflanzen
Als wir vor rund einem Dreivierteljahr über die New Yorker „Lowline“ berichteten, mussten wir noch auf Animationen zurückgreifen, um Ihnen das gigantische Projekt vorstellen zu können. Nun sind Dan Barasch und James Ramsey bereits ein großes Stück vorangekommen. In einem ehemaligen U-Bahn-Schacht soll der erste unterirdische Park der Welt entstehen. Seit geraumer Zeit tüfteln die beiden Initiatoren mit vielen Unterstützern im sogenannten „Lowline Lab“. Denn dort wird derzeit ausprobiert, was 2020 die neue Attraktion von New York City werden soll. Die „Lowline“, eine Anspielung auf die New Yorker „High Line“, entsteht in einem U-Bahn-Schacht im Szene-Viertel Lower East Side.
„Lowline“ ist ganzjährig warm und hell
„Das ist genau so ein Stück industrielle Infrastruktur, von dem man denkt, dass es keinen guten Nutzen dafür gibt“, so „High Line“-Mitbegründer Robert Hammond gegenüber der „New York Times“. Hammond spricht von dem unterirdischen Bahnhof, den die „Lowline“-Initiatoren nutzen. Im Jahre 1948 wurde er geschlossen und steht seitdem leer. Da kommt das großangelegte Projekt gerade richtig. Per Zufall stießen Barasch und Ramsey auf das leerstehende Objekt. Durch die von Ramsey entwickelten Kollektoren soll Sonnenlicht gesammelt, in den unterirdischen Park weitergeleitet und dort über kuppelförmige Einbauten in der Decke in den Raum gefiltert verbreitet werden. Der Vorteil: Die „Lowline“ ist auf diese Art und Weise ganzjährig warm und hell.
Rund 150.000 Dollar (ca. 135.000 Euro) hat die „Lowline“ bislang verschlungen. Das notwendige Geld sammelten die Gründer im Internet. Doch wirklich kostspielig wird erst der Bau des imposanten Projekts: Ganze 70 Millionen Dollar soll die „Lowline“ kosten. Doch noch erscheint der Weg bis zur Eröffnung des unterirdischen Parks lang. „Wir stehen der Verwandlung in einen Park nicht im Weg, solange die Stadt und andere Beteiligte das Projekt unterstützen und es für uns keine finanzielle Belastung darstellt“, sagt die Öffentliche Nahverkehrsbehörde MTA, die den Bahnhof derzeit verwaltet. Doch die Stadt, welche sich außerdem weitere Vorschläge für das Gelände anhören will, ist Eigentümer des Grundstücks. Bis 2017 sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein.
„Lowline Lab“ mit mehr als 3.000 Pflanzen
In dem roten Backsteingebäude im Osten des Stadtteils Manhattan wird derzeit fleißig getüftelt. Das dort entstandene „Lowline Lab“ dient dazu, alle Elemente genau zu planen. Seit Oktober des vergangenen Jahres wachsen dort über 3.000 Pflanzen, die bereits vor mehr als 10.000 Menschen begutachtet werden durften. Im „Lowline Lab“ wird getestet, was unter den speziellen Bedingungen wächst und was nicht. Das Moos soll nicht so gut laufen, doch die Minze überwuchert alles. Bis Oktober 2017 soll das „Lowline Lab“ der Erforschung dienen. Danach, so wünschen sich die Initiatoren, soll es endlich ans Eingemachte gehen. Doch ob es wirklich so kommt, das entscheidet wohl ganz allein die Stadt.
Weitere Bilder des Projekts finden Sie hier.