Seit wenigen Tagen wird das U-Bahn-Netz der Weltmetropole New York City entlastet. Mit Kosten von 4,5 Milliarden Dollar ist die neu eröffnete „Second Avenue Line“ die teuerste U-Bahn der Welt.
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„Second Avenue Line“ kostet rund 2,2 Milliarden Dollar pro Kilometer | Modernisierung der mehr als 30 bestehenden Bahnhöfe
Das ständig überlastete U-Bahn-Netz der Weltmetropole New York City freut sich über Entlastung. Vor wenigen Tagen hat die Stadt den ersten Teil der „Second Avenue Line“ eröffnet. „Zurückbleiben, 2016! 2017 ist hier und mit ihm hat der erste Teil der brandneuen 2nd Ave U-Bahn die Fahrt aufgenommen“, twitterte Bürgermeister Bill de Blasio. Fast ein Jahrhundert nach den ersten Plänen hat das so zwingend benötigte Bahnnetz seine geplante Erweiterung bekommen. Denn bereits 1929 gab es Ideen für eine U-Bahn in New York, die vom nördlichen Stadtteil Harlem über den Ostteil Manhattans bis an dessen Südspitze führen soll.
„Second Avenue Line“ kostet rund 2,2 Milliarden Dollar pro Kilometer
Zwar existieren die Planungen für die „Second Avenue Line“ bereits seit rund 90 Jahren, der Bau begann allerdings erst im Jahre 2007. Vor wenigen Tagen wurden dann endlich drei neue Stationen an der Upper East Side eröffnet (an der 72nd, 86th und 96th Street). Gemeinsam mit den Tunnelarbeiten kosten diese drei neuen Bahnhöfe, deren Wände zeitgenössischen Werke von Künstlern wie Sarah Sze und Vik Muniz zieren, satte 4,5 Milliarden Dollar. Allerdings sind diese Arbeiten noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Insgesamt möchte New York City sein U-Bahn-Netz, welches unter der Woche täglich durchschnittlich 5,6 Millionen Menschen nutzen, mit 16 neuen Bahnhöfen entlasten. Weil die Finanzierung des zweiten Streckenabschnittes noch immer nicht gesichert ist, steht der Termin des Baubeginns leider noch nicht fest. Wie das Nachrichtenportal „Vox.com“ meldet, kostet die „Second Avenue Line“ rund 2,2 Milliarden Dollar pro Kilometer. Damit ist sie die teuerste U-Bahn-Linie der Welt.
Der neu eröffnete erste Streckenabschnitt ist eine Erweiterung der existierenden „Q Line“, welche bislang an der südöstlichen Ecke des Central Park endete. Die Metropolitan Transportation Authority (MTA), das staatliche Verkehrsunternehmen des US-Bundesstaats New York, rechnet auf der neuen Linie mit rund 200.000 Passagieren pro Tag. Die „Second Avenue Line“ entlastet vor allem die viel genutzten Linien 4, 5 und 6. Während des morgendlichen und abendlichen Hochbetriebs fahren die Züge alle sechs Minuten.
Modernisierung der mehr als 30 bestehenden Bahnhöfe
Nachdem die neue Linie in den ersten Wochen lediglich zwischen 6 und 22 Uhr befahren wird, sollen die U-Bahnen danach rund um die Uhr unterwegs sein. Gouverneur Andrew Cuomo plant außerdem, die mehr als 30 bestehenden Bahnhöfe in den nächsten fünf Jahren zu modernisieren und durchgehend begehbare Züge zu etablieren. Auch bessere Beleuchtung, digitale Anzeigetafeln und Ladestationen mit USB-Anschluss in den Zügen sind geplant. Schließlich muss New York nicht nur dem starken Anstieg der Passagierzahlen standhalten: Auch die Technologisierung bringt neue Anforderungen mit sich. Während die Medien begeistert auf die Eröffnung der „Second Avenue Line“ blicken, befürchten Anwohner durch die nun deutlich verbesserte Verkehrsanbindung steigende Mieten und Immobilien-Preise. Wie durch die Entwicklung des Umfelds schon bei vielen Luxusimmobilien weltweit geschehen, könnten sich nun auch rund um die „Second Avenue Line“ satte Luxus-Preise etablieren.