Nicht nur jahrelange Kritik, sondern auch sinkende Besucherzahlen führten dazu, dass die SeaWorld in San Diego seine Killerwal-Show mit sofortiger Wirkung eingestellt hat.
Nachdem es jahrelang Kritik hagelte, stellt die SeaWorld in San Diego ihre Killerwal-Show nun ein. Erst kürzlich sorgte der Tod eines Orcas in der Seaworld in Orlando für Aufsehen. Auch stetig sinkende Besucherzahlen haben die Parkleitung zu diesem Schritt bewogen. Allerdings sollen die Tiere nicht ganz aus der SeaWorld verbannt werden. Vielmehr werden künftig Lehrvorstellungen über die Ernährung und Kommunikation der Orcas gegeben.
Spätestens „Blackfish“ brachte die Wende
Immer wieder kam es zu schlimmen Ereignissen mit den beliebten Schwertwalen. Allein der kürzlich gestorbene Orca Tilikum tötete drei Menschen. Im Februar 2010 zog er in Orlando die Trainerin Dawn Brancheau unter Wasser. Elf Jahre zuvor tötete Tilikum einen Besucher, der ins Walbecken gestiegen war. Noch früher, im Jahre 1991, zog der Orca mit anderen Artgenossen eine Trainerin in Kanada zurück ins Becken. Auf Teneriffa wurde im Dezember 2009 ein Dompteur bei einer Trainingsstunde von einem Schwertwal getötet. Spätestens der im Juli 2013 erschienene Dokumentarfilm „Blackfish“ (deutscher Titel: „Der Killerwal“) brachte die Öffentlichkeit gegen die Haltung der Tiere in Freizeitparks auf. Der Film, welche die Ausbeutung der Orcas dokumentierte, führte zu großen Besucherrückgängen in den SeaWorld-Parks.
Statt der üblichen Shows, in denen die Orcas erlernte Kunststücke vorführen, soll es ab dem Sommer eine Vorstellung über die Kommunikation und Ernährung der Tiere geben. „Sie werden nach wie vor sehen, wie ein Wal aus dem Wasser springt“, so Al Garver vom SeaWorld-Management gegenüber der Zeitung „San Diego Tribune“. Das künftige „Orca Encounter“-Programm kommt ohne spektakuläre Kunststücke und laute Musik aus. Nur nicht in der SeaWorld San Antonio und in der SeaWorld Orlando. Denn da laufen die Orca-Shows noch bis 2019 weiter. Laut der Tierschutzorganisation „Pro Wildlife“ leiden die Tiere in der engen Umgebung der Freizeitparks unter Reizarmut, Bewegungsmangel und Stress. Derzeit leben in San Antonio fünf, in Orlando sechs und in San Diego elf Orcas.
Einen großen Anteil an dieser Entscheidung hat die California Coastal Commission. Die staatliche Behörde stimmte einem 100 Millionen Dollar schweren Renovationsprogramm für die SeaWorld San Diego nur unter der Voraussetzung zu, dass das Zuchtprogramm eingestellt wird.