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Museum of Modern Art wird erweitert | Das MoMA soll komplett neu erfunden werden | Museum hat sich auf Umsatzeinbußen eingestellt
Im New Yorker MoMA befinden sich einige der bekanntesten Kunstwerke der Welt, darunter etwa Pablo Picassos „Les Demoiselles d’Avignon“, Vincent van Goghs „Sternennacht“ und die berühmten „Seerosen“ von Claude Monet. Ein Umstand, der Jahr für Jahr rund 3 Millionen Menschen aus über fünfzig Ländern in das Kunstmuseum zieht. Der Andrang ist groß, oft reichen die Schlangen an den Kassen bis an die Straße und es ist durch die sehr zahlreichen Besucher im Museum schwierig, sich die berühmten Kunstwerke wirklich anzusehen.
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Museum of Modern Art wird erweitert
Ein Problem, das schon länger besteht und aufgrund dessen die New Yorker Sehenswürdigkeit im Jahr 2004, damals unter Architekt Yoshio Taniguchi, schon einmal auf das Doppelte vergrößert wurde. Diese Erweiterung stößt nun, fünfzehn Jahre später, erneut an ihre Grenzen. Unter Leitung der Architekten Ricardo Scofidio und Liz Diller wird das MoMA daher in den nächsten vier Monaten noch einmal deutlich um gut 3.700 Quadratmeter erweitert. Dafür muss sogar das benachbarte American Folk Art Museum weichen, was im Vorfeld für deutliche Proteste sorgte. Eine weitere Erweiterung erfolgt über einen neuen von Jean Nouvel gestalteten Wolkenkratzer. Der Preis für die Erweiterung: rund 400 Millionen Dollar.
Das MoMA soll komplett neu erfunden werden
Im Rahmen des Umbaus soll das Kunstmuseum in New York City jedoch nicht nur erweitert, sondern komplett neu konzipiert werden. So wird bei der Präsentation der modernen und zeitgenössischen Kunstwerke ein komplett neuer Ansatz gewählt und es sollen neben Gemälden auch vermehrt Werke aus den Bereichen Design, Fotografie, Film und Performance-Kunst gezeigt werden. Zudem will man Kunst von Frauen, Latinos, Asiaten und Afroamerikanern mehr Platz einräumen als bisher. Dies betrifft unter anderem Künstler wie Shigeru Onishi und Hervé Télémaque. Im Herzen des Museums will man zudem Raum für ein Live-Programm und experimentelle Kunst schaffen.
Chronologischer Zusammenhang soll im Großen und Ganzen erhalten bleiben
Nicht verändert werden soll der bisherige chronologische Zusammenhang im MoMA, der um spezielle Bereiche für einzelne künstlerische Medien ergänzt wird. Die Medien im Kunstmuseum werden künftig gemischt präsentiert. Gemälde werden dann neben Skulpturen, Architektur-, Design-, Fotografie-, Film- und Papierarbeiten ausgestellt sein.
Auch die Öffnungszeiten werden angepasst. Künftig öffnet das Museum of Modern Art um 10 Uhr und wird jeden ersten Dienstag im Monat bis 21 Uhr für Besucher geöffnet sein. Die neu gestaltete Lobby soll den Zugang zum Museum erleichtern. Wer über eine MoMA-Membership verfügt, kann das Museum über einen speziellen Eingang mit separater Sicherheitskontrolle bereits ab 9:30 Uhr betreten.
Neue Ausstellungen nach der Wiedereröffnung
Im MoMA werden regelmäßige Ausstellungen geboten, die alle sechs Monate wechseln. Nach der Wiedereröffnung im Oktober sind Ausstellungen zu Michael Armitage (in Zusammenarbeit mit dem Studio Museum in Harlem), Pope L. un Betye Saar geplant. Zusätzlich soll es eine Ausstellung zu lateinamerikanischer Kunst geben.
Museum hat sich auf Umsatzeinbußen eingestellt
Da das Museum of Modern Art ausgerechnet zur Hauptreisezeit vier Monate geschlossen bleibt, muss das Kunstmuseum wohl oder übel mit Umsatzeinbußen rechnen. Diese wurden bereits im Vorfeld in das Budget eingeplant. Zusätzlich konnte sich das MoMA über Spenden freuen, unter anderem steuerte der Unterhaltungsmogul David Geffen 100 Millionen US-Dollar bei. Weitere 200 Millionen US-Dollar stammen aus dem Vermögen des 2017 verstorbenen David Rockefeller.
Unterdessen baut das New Yorker Tourismusbüro darauf, dass die zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten der Weltmetropole während der Bauzeit für einen geeigneten Ausgleich sorgen werden.