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Trump äußerte scharfe Kritik am Vorgehen der EU | Angst und Verunsicherung aufgrund von Corona | Corona verursacht dramatische Einbrüche an US-Aktienmärkten | Fluggesellschaften und Hotellerie stehen vor immer größeren Problemen
Die Einreisesperre wird zunächst für 30 Tage aufrechterhalten. Ob das Einreiseverbot über den 12. April hinaus fortgeführt wird, ist bislang noch unklar. Startet der Flug aus Europa vor dem genannten Zeitpunkt, ist die Einreise noch möglich.
Ausnahmen gelten darüber hinaus derzeit noch für Reisende aus Großbritannien und für amerikanische Staatsbürger und „Permanent Residents“. Diese müssen sich bei der Einreise in die USA einem entsprechenden Test unterziehen. Es ist jedoch möglich, dass diese nur über bestimmte Flughäfen einreisen können, um die Testungen zu vereinfachen.
Fracht aus Europa ist von der Regelung derzeit nicht betroffen. Auch die Ausreise aus den USA ist möglich, jedoch rief das US-Außenministerium Amerikaner auf, geplante Reisen ins Ausland noch einmal zu überdenken.
Trump äußerte scharfe Kritik am Vorgehen der EU
In der vom Weißen Haus veröffentlichen Proklamation des US-Präsidenten begründete dieser das künftige Einreiseverbot mit einem Versäumnis der EU entsprechende Vorsichtsmaßnahmen umzusetzen und die Einreise aus China und anderen Krisenherden einzuschränken. Diesem Fehlverhalten innerhalb der 26 Schengen-Staaten sei es zu verdanken, dass sich das Corona-Virus auch in den USA ausgebreitet habe, so das Staatsoberhaupt.
Zudem äußerte der US-Präsident, dass es in den USA bislang weniger Fälle einer Erkrankung mit Covid-19 gebe, als in Europa. Er erwähnte jedoch nicht, dass in den USA laut Angaben der Gesundheitsbehörde CDC erst etwas mehr als 11.000 Menschen auf das Virus getestet wurden und das Tests, die zu Beginn der Krise ausgeliefert wurden, teils fehlerhaft waren und dass zudem Engpässe in der Versorgung mit Tests bestanden.
Bei einem Treffen mit Chefs von Banken äußerte Donald Trump darüber hinaus, dass die Krise in Asien und China abflaue. Jedoch befinde sich Europa in einer sehr schwierigen Verfassung und werde als einzigartiges Problem angesehen, da hier eine grenzüberschreitende Bewegungsfreiheit möglich sei. Daher müsse man Europa als Ganzes betrachten.
Angst und Verunsicherung aufgrund von Corona
Bei der Anzahl der tatsächlich Infizierten ist derzeit mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen. Offiziell gibt es aktuell in den USA nach einer Statistik der John-Hopkins-Universität in Baltimore insgesamt 1.254 infizierte Personen. 15 Personen gelten als geheilt und zudem sind bislang 38 Todesfälle zu betrauern, wodurch sich eine Gesamtzahl von 1.307 Infizierten ergibt. Unter den Betroffenen befinden sich unter anderem auch der Schauspieler Tom Hanks und seine Ehefrau Rita Wilson. Allerdings hält sich das Paar derzeit in Australien auf und ist dort isoliert untergebracht.
Wie der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten in den USA, Anthony Fauci, während einer Anhörung im Kongress berichtete, ist davon auszugehen, dass sich das Corona-Virus Sars-CoV-2 auch in den USA weiter ausbreiten wird.
Wie in Europa so herrscht auch in den USA dadurch große Angst und Unsicherheit innerhalb der Bevölkerung. Auch hier sind Hamsterkäufe und das übermäßige Eindecken mit Desinfektionsmittel, Gesichtsmasken, Handschuhen, Wasservorräten, Toilettenpapier und haltbaren Vorräten keine Seltenheit mehr.
Ebenso ist die Sportwelt in den USA betroffen. So musste die NBA ihre Saison unterbrechen, nachdem ein Spieler der Utah Jazz positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden war.
Corona verursacht dramatische Einbrüche an US-Aktienmärkten
Die Verbreitung des Corona-Virus Sars-CoV-2 über mehr als 100 Länder wurde von der World Health Organization (WHO) mittlerweile als globale Pandemie eingestuft. Die Einstufung war zu erwarten, auch wenn sie von der WHO bisher vermieden wurde, um die Bevölkerung nicht noch mehr in Angst und Schrecken zu versetzen.
Diese weltweite Verbreitung beeinträchtigt auch die Aktienmärkte. Neben dem DAX und den Aktienmärkten in der Region Asien/Pazifik sind hiervon auch die US-Aktienmärkte in dramatischer Weise betroffen. Um die Eindämmung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus in den USA einzudämmen, verhandelt Trumps Regierung mit dem Kongress derzeit über ein Maßnahmenpaket.
Fluggesellschaften und Hotellerie stehen vor immer größeren Problemen
Nachdem die Lufthansa aufgrund des Corona-Virus bereits 23.000 Flüge in der Zeit bis zum 24. April gestrichen hatte, sind nun nach dem verhängten Einreisestopp weitere Annullierungen zu erwarten. Betroffenen Reisenden bietet die Lufthansa eine kostenfreie Umbuchung oder Stornierung an. Jedoch ist derzeit mit langen Wartezeiten in der Hotline der Fluggesellschaft zu rechnen.
Neben der traditionsreichen Lufthansa sind davon auch andere interkontinental operierende Fluggesellschaften betroffen. Ein großes Problem stellen die derzeitigen Einreisebeschränkungen auch für US-Airlines wie American Airlines, Delta Airlines und United Airlines dar, bei denen das Europa-Geschäft wesentlich zum Umsatz beiträgt. Auch die amerikanischen Fluggesellschaften bieten gebührenfreie Umbuchungs- und/oder Stornierungsmöglichkeiten an. Ob Flüge komplett gestrichen oder nur reduziert werden, ist bislang nicht bekannt.
Unklar ist darüber hinaus, wie Hotels und andere Unterkünfte auf das neue Einreiseverbot reagieren werden. Es wird erwartet, dass die meisten größeren Hotelkonzerne eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung für Reisende aus Europa ermöglichen werden. Hier bleibt aber derzeit nur die direkte Nachfrage bei den jeweiligen Anbietern.
Eine Rückerstattung der Reiserücktrittsversicherung ist zu erwarten, wenn der Reisewillige selbst an Covid-19 erkrankt oder ein naher Verwandter mit Corona infiziert ist. Jedoch gilt es auch hier das Kleingedruckte zu lesen. Denn manche Versicherer haben einen Pandemie-Ausschluss in ihren Versicherungsbedingungen aufgeführt.