Das benachbarte Chinatown dehnt sich mehr und mehr aus. Die ursprünglichen Lebensbedingungen hier waren schlecht. Die Einwanderer aus Italien bauten Straßen und die Kanalisation der Stadt, die Frauen arbeiteten in der Textilindustrie. Die Wohnbedingungen waren hart: schon in den 27 Häusern der Mulberry Street lebten bis zu 40.000 Personen. Es gab kein öffentliches Bad, keinen Spielplatz, die hygienischen Verhältnisse galten als katastrophal.
Das Viertel ist heute beliebt wegen seiner Restaurants, Cafes, Bäckereien und Feinkostläden, die Vergangenheit ist nicht mehr erkennbar. Wenn auch kaum noch Italiener hier wohnen Restaurants und Geschäfte geben ein italienisches Gepräge. Nur in der Mulberry Street herrscht noch echte italienische Atmosphäre mit einer Häufung von Restaurants; vgl. hierzu littleitalyny.com.
Auch die Gastronomie hat italienische Einflüsse
Hier ist insbesondere die sizilianische Küche vertreten, die eher auf Menge als auf Qualität Wert legt (üppige Pasta-Portionen mit kräftigen Tomaten-Saucen). Die Preise gelten als italienisch, nicht jedoch unbedingt das gebotene Essen. Die Lebensmittelgeschäfte bieten eine große Auswahl an Salami, frischer Pasta, Käse und anderen italienischen Delikatessen. Auch wenn die Italo-Italiener der Vororte auf keinen Fall hierher zurück ziehen möchten, bleiben sie dem Viertel doch verbunden und kehren insbesondere zu besonderen Anlässen zu ihren „Wurzeln“ zurück. An Festtagen strömen sie zu Tausenden mit ihren Kindern noch einmal nach Little Italy. Im September feiert man hier eine Woche lang einen Heiligen, der aus Neapel kommt: San Gennaro, den Bischof Gennaro von Benevent, der 304 wegen seines Glaubens enthauptet wurde.
Zu besuchen sind außerdem folgende Locations:
- N.Y.C. Police Headquarters (240 Centre Street): Das ehemalige Polizeihauptquartier im französischen Neo-Renaissance-Stil wurde 1988 von den Architekten Ehrenkranz Group & Eckstut in ein Appartmenthaus umgewandelt, es nimmt den gesamten Block zwischen Grand/Centre/Broome Street und Centre Market Place ein.
- Green Point Bank (130 Bowery): Die Bowery war jahrzehntelang Synonym für sozialen Abstieg, Heimstatt von Alkoholismus, Pennern, Bars und billigen Absteigen. Der prachtvolle Bau der Bank hebt sich aus der Bebauung ab, besonders eindrucksvoll ist die Schalterhalle.
- Old Saint Patrick`s Cathedral (260 – 264 Mulberry Street): Sie ist die Vorgängerin der Kathedrale in der Fifth Avenue und wurde im neogotischen Stil errichtet, ohne wirklich imposant zu sein. Im Inneren tragen gusseiserne Säulen eine Holzdecke.