Verglichen mit europäischen Verhältnissen sind die amerikanischen Auflagen nicht besonders quantitativ, allein in Deutschland erscheinen täglich etwa 30 Millionen Zeitungen. Jugendliche sind nicht die Käufer, es sind dies typischerweise mehr ältere Personen mit Besitz. Eine Sensationspresse vergleichbar der Bild, der Kronenzeitung oder der Sun gibt es kaum. Den Markt beherrschen Zeitungen mit seriösen Inhalten, die sich primär dem investigativen Journalismus verpflichtet fühlen.
Typischer Bestandteil einer amerikanischen Zeitung sind die Beiträge von Kolumnisten, die sich bestimmten Themen widmen und eine bestimmte Zielgruppe ansprechen. Sie prägen das Profil des Blattes wesentlich. Am auflagenstärksten ist das Wall Street Journal, das mit Wirtschaftsnachrichten in einer Auflage von etwa 2,4 Millionen Exemplaren, einschließlich Online-Abonnements, erscheint.
Die größten Tages-Zeitungen der USA
Zu den Großen im Geschäft der Tageszeitungen zählen:
- The Wall Street Journal (2,4 Millionen)
- The New York Times (1,9 Millionen)
- USA Today (1,7 Millionen)
- Los Angeles Times (0,7 Millionen)
- Daily News (0,5 Millionen)
- New York Post (0,5 Millionen)
- The Washington Post (0,5 Millionen)
- Chicago Sun-Times (0,5 Millionen)
- Chicago Tribune (0,5 Millionen)
- The Denver Post (0,4 Millionen)
- Chicago Tribune (0,4 Millionen)
Aufgrund der rückläufigen Anzeigenaufträge haben die Zeitungen zunehmend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. So erscheint das Wall Street Journal seit Herbst 2004 auch mit einer Samstagsausgabe erscheinen, um den Kreis der Anzeigenauftraggeber zu erweitern. Erhofft werden Reiseanzeigen, von denen insbesondere auch USA Today bisher profitiert.In den letzten Jahren ist die Zahl der verkauften Zeitungen um jährlich etwa 1 Prozent gesunken.
Auflagen gehen zurück
Die Wirtschaftskrise des Jahres 2009 und die damit verbundene Werbeflaute hat zu einem Zeitungssterben in den USA geführt. Viele der Kleinanzeigen (Stellen- und Wohnungsbörse) werden inzwischen über das Internet geschaltet. Auch holen sich immer mehr Leser ihre News aus dem Web. Nur etwa ein Drittel der 18- bis 24jährigen Amerikaner greift heute noch einmal in der Woche zu einer gedruckten Tageszeitung. Bis Mitte März 2009 haben insgesamt 11 Tageszeitungen ihre gedruckten Ausgaben eingestellt. Prominentestes Opfer war die Rocky Mountain News, die im April 2009 150 Jahre alt geworden wäre.
Auch die großen Zeitungen spüren die Werbeflaute. So haben bereits vier große US-Verlage Insolvenz mit Gläubigerschutz angemeldet. Am bekanntesten ist die Tribune Company, die u.a. die Chicago Tribune und die Los Angeles Times herausgibt. Auch die New York Times, die „beste Zeitung der Welt“, und der San Francisco Chronicle sollen sich in Schwierigkeiten befinden. Laut einem Bericht von Spiegel Online hängen Internet-Nachrichten die Zeitungen bereits ab.
Abonnements und auch Einzelausgaben US-amerikanischer Zeitschriften können bezogen werden über us-zeitschriften.com.