Inhaltsverzeichnis
Bitte nicht die Wanderschuhe vergessen! | Das Herzstück des Capitol-Reef-Nationalparks ist „eine Falte im Antlitz der Erde“ | Na, das sind mir ja ein paar schöne Früchtchen! | Hotels, Apartments und Ferienwohnungen nahe des Capitol-Reef-Nationalparks | Zum Schluss noch ein paar praktische Hinweise | Capitol-Reef-Nationalpark in aller Kürze
Der leckerste – sowohl optisch als auch geschmacklich – dürfte dabei die Tatsache sein, dass der Park seinen eigenen Obstgarten besitzt. Wobei „Garten“ untertrieben ist. Im Capitol-Reef-Nationalpark gibt es ein ganzes Dorf, das dem Obstanbau gewidmet ist. Zweimal im Jahr kommen deshalb besonders viele Besucher nach „Fruita“, so der Name dies Ortes. Die einen wollen dann die Schönheit der Obstblüte genießen, die anderen kommen ein paar Monate später zur Ernte. Und zwischendurch? Zwischendurch ist der Park ein Paradies für Wanderer. Ein ausgesprochen gut ausgebautes Wegenetz führt zu allen Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Schönheiten, von denen Capitol Reef nicht gerade wenige zu bieten hat.
Bitte nicht die Wanderschuhe vergessen!
Besucher aus good old Germany sind für ihre Wanderlust bekannt, deshalb hier gleich ein paar handfeste Tipps. Das Wegenetz im Capitol Reef bietet alle Schwierigkeitsgrade; Ungeübte oder Familien mit kleineren Kindern kommen also ebenso auf ihre Kosten wie Fitness-Enthusiasten. Letztere können sich zum Beispiel an den Weg „Frying Pan“ (deutsch: Bratpfanne) wagen, bei dem es über mehrere Kilometer immer wieder kräftig bergauf und bergab geht, bis man schließlich den Gebirgskamm des Nationalparks erreicht. Zur Belohnung für alle Mühen wartet dort ein grandioser Ausblick. Man kann den Weg entweder am Campingplatz aufnehmen oder ihn am Parkplatz „Grand Wash“ beginnen.
Deutlich kürzer und auch viel leichter ist dagegen der „Sunset Point“ des Capitol-Reef-Nationalparks. Der wirklich einfache Wegbietet immer wieder gute Ausblicke auf die Klippen und Felskuppeln, die dem Park den ersten Teil seines Namens gegeben haben. Die Felsen erinnern an Kuppen berühmter Bauwerke, wie etwa dem Petersdom in Rom oder St. Pauls Cathedral in London. Besonders eindrucksvoll ist dieser Spaziergang am Spätnachmittag, wenn die Sonne untergeht. Dann schillern die Klippen in den erstaunlichsten Farbschattierungen. Startpunkt für diese kleine Wanderung ist der Parkplatz „Gooseneck“. Beide Wege sind aber lediglich Beispiele, der Park verfügt natürlich über sehr viel mehr Routen.
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Das Herzstück des Capitol-Reef-Nationalparks ist „eine Falte im Antlitz der Erde“
Ein poetischer Geist hat einmal gesagt, dass das Gebiet des Parks wie „eine Falte im Antlitz der Erde“ wirkt. Ganz Unrecht hat er nicht. Die „Falte“ ist allerdings etwa 150 Kilometer lang und über Jahrmillionen entstanden. Zunächst haben sich in der Nähe des Fremont Rivers im heutigen Utah Sedimente angesammelt, die sich nach und nach zu horizontal verlaufenden Bodenschichten verdichteten. Irgendwann – wie gesagt, die Rede ist von Jahrmillionen – begannen sich dann tektonische Platten im Erdinneren zu verschieben, die diese Bodenschichten angehoben haben und zu einem Bergkamm formten. Die „Falte“, die sich von Süden nach Norden erstreckt, bekam später den Namen „Waterpocket Fold“. In ihr sind geologische Formationen sichtbar geworden, die man lange irgendwo sonst auf der Welt suchen müsste.
Als viel, viel später nach diesen erdgeschichtlichen Entwicklungen die ersten Siedler in das Gebiet kamen, erinnerte sie die Landschaft an ein Unterwasserriff, englisch „reef“. So ist, zusammen mit der Kuppelform (englisch: „Capitol“) der Felsen, der Name des Nationalparks entstanden.
Na, das sind mir ja ein paar schöne Früchtchen!
Es waren Mormonen, die sich im 19. Jahrhundert auf dem Gelände des heutigen Parks niederließen. Die Pioniere machten das Land urbar und bauten in großem Stil Obst an. Das Dorf, das sie schließlich gründeten, tauften sie folgerichtig auf „Fruita“. Fruita besteht zwar immer noch, ist heute aber eine Geisterstadt. Die Siedlung wurde etwa Mitte der Sechziger Jahre aufgegeben. Das heißt allerdings nicht, dass auch die Obstplantagen nicht mehr bestehen. Ganz im Gegenteil. Sie werden weiter hingebungsvoll von Mitarbeitern des National Park Services gepflegt und sind ein Magnet für Besucher.
Das Ausmaß der Obstgärten des Capitol-Reef-Nationalparks ist beträchtlich. Über 3000 Bäume stehen in und um Fruita und liefern Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Maulbeeren, Mandeln und Walnüsse. Irgendeine Varietät blüht also garantiert immer, wenn man den Park im Frühling besucht. Von Sommeranfang bis in den Herbst hinein darf dann geerntet werden. Die Parkbesucher pflücken sich ihre Früchte selbst. Die Bäume, die dafür freigegeben werden, sind genau gekennzeichnet, und das Obst muss natürlich auch bezahlt werden. Dennoch kommen die Leute von weit her, um in der grandiosen Umgebung des Parks zusammen mit Gleichgesinnten zu ernten. Eine Erfahrung, die niemand so schnell vergisst! Das Schlusslicht bildet übrigens die Apfelernte. Sie beginnt im September und endet Mitte Oktober.
Hotels, Apartments und Ferienwohnungen nahe des Capitol-Reef-Nationalparks
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Zum Schluss noch ein paar praktische Hinweise
Der Capitol-Reef-Nationalpark in Utah ist das ganze Jahr über geöffnet. Außer an wichtigen Feiertagen gilt das auch für das Besucherzentrum. Es wird ein Eintritt von derzeit sieben US-Dollars (Stand: Juni 2018) erhoben; für Fahrzeuge werden 15 US-Dollars verlangt. Auf dem Parkgelände gibt es weder Hotels noch Herbergen. Auch das Angebot an Campingplätzen ist recht überschaubar. Wer sich mit ein paar Picknicktischen und einfachen Toiletten zufriedengibt, braucht nichts für einen Stellplatz zu bezahlen, hat allerdings auch kein fließendes Wasser. In Fruita gibt es dagegen einen Campingplatz mit deutlich höherem Standard, er bietet aber nur gut 70 Plätze. Vor allem während der Obstblüte und der Ernte sind sie schnell besetzt. Eine rechtzeitige Reservierung ist hier unverzichtbar.
Capitol-Reef-Nationalpark in aller Kürze
- Nationalpark im Bundesstaat Utah
- Gegründet am 18. Dezember 1971
- Die Fläche umfasst 979 Quadratkilometer
- Gutes Wanderwegenetz mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden
- In der „Waterpocket Fold“ gibt es geologische Formationen aus Jahrmillionen zu sehen
- In und um Fruita stehen über 3000 Obstbäume verschiedener Sorten. Zur Blütezeit und zur Ernte ist dort Hochbetrieb.
- Offizielle Website: www.nps.gov/care