Inhaltsverzeichnis
Wo man die dunkle Seite Amerikas entdecken kann | Hotels, Apartments und Ferienwohnungen | Spaziergang durch majestätische Höhlen | Great-Basin-Nationalpark: Kaum Regen und uralte Kiefern | Flora und Fauna auf diversen Ebenen | Great-Basin-Nationalpark in aller Kürze
Die Tatsache, dass ein Student im Rahmen einer Forschungsarbeit zu den klimatischen Veränderungen der sogenannten Kleinen Eiszeit eine dieser riesigen Kiefern fällen ließ, führte erst zur Entdeckung ihres enormen Alters und somit ihrer ungeheuren Bedeutung. Doch die Abholzaktion von Donald R. Currey – so der Name jenes Studenten – im Jahr 1964 hatte noch weitreichendere Konsequenzen. Um die anderen Uralt-Bäume besser schützen zu können, wurde ein riesiges Gebiet rund um ihre Standorte zum Nationalpark erklärt. Die offizielle Gründung des 312 Quadratkilometer großen Parks erfolgte am 27. Oktober 1986. Heute lockt der „Great Basin“ rund 100.000 Besucher pro Jahr an.
Wo man die dunkle Seite Amerikas entdecken kann
„Basin“ ist das englische Wort für ein Becken, hier für ein natürliches Becken zwischen zwei Gebirgszügen. Das große Becken, also das „Great Basin“ erstreckt sich in einer Senke zwischen der Sierra Nevada im Westen und den Rocky Mountains im Osten. Der Nationalpark liegt in Gänze im Bundesstaat Nevada, die Grenze zu Utah ist allerdings nicht weit. Um es gleich vorwegzunehmen: Der Great-Basin-Nationalpark wird manchmal als etwas uninteressant bezeichnet. Vielleicht ist das die Meinung besonders anspruchsvoller Besucher, die stets nur in Superlativen denken.
Wer dagegen eine Vielzahl von Landschaftsformen – angefangen bei wüstenähnlichen Tälern über Tropfsteinhöhlen bis hin zu schneebedeckten Gipfeln – zu schätzen weiß, wer gern seltene Tiere und noch seltenere Pflanzen beobachtet und entdeckt, der ist im Great-Basin-Nationalpark genau richtig. Übrigens ist dieser Park nicht nur tagsüber einen Besuch wert. In der Dunkelheit ist er einer der wenigen verbleibenden Landstriche in den USA, von denen aus man in wolkenlosen Nächten noch die Milchstraße erkennen kann. Das ist kein Werbeslogan, sondern eine nachgewiesene Tatsache.
Great-Basin-Nationalpark bietet echte Dunkelheit
Während der Nachthimmel über anderen Nationalparks in Nevada von der Beleuchtung in Las Vegas beeinflusst wird, bietet der Great Basin noch echte Dunkelheit und ist somit ein Traumziel für Astronomen und „Stargazer“, also Himmels- oder Sterngucker. Im Frühjahr 2016 ist der Great Basin als „International Dark Sky Park“ offiziell anerkannt worden. Wer den Nachthimmel genießen will, findet einige wenige Übernachtungsmöglichkeiten im Park. Rechtzeitige Reservierung ist unbedingt zu empfehlen, die Adressen und Telefonnummern stehen auf der offiziellen Website.
Im nahe gelegenen Ort Baker ist die Auswahl natürlich etwas größer. Auch diese Adressen gibt es über die offizielle Website des Parks.
Hotels, Apartments und Ferienwohnungen
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Spaziergang durch majestätische Höhlen
Zurück zum Tag und zum Licht. Obwohl, mit Licht ist es auch in einer der größten Sehenswürdigkeiten des Parks nicht immer weit her. Die Tropfsteinhöhlen „Lehman Caves“ sind in einem System von mehr als 40 Grotten die einzigen Höhlen, die betreten werden dürfen. Alle anderen sind leider aufgrund des empfindlichen Ökosystems, das sie beherbergen, für die Öffentlichkeit geschlossen. Aber auch die Lehman Caves dürfen Besucher nicht auf eigene Faust entdecken. Die Parkranger bieten aber rund ums Jahr jeden Tag (mit Ausnahme von Thanksgiving, dem 1. Weihnachtstag und Neujahr) geführte Touren an. Die Gäste wählen zwischen 60 und 90 Minuten langen Touren, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Deshalb lohnt es sich auch hier, rechtzeitig im Voraus zu buchen.
Great-Basin-Nationalpark: Kaum Regen und uralte Kiefern
In der Senke zwischen der Sierra Nevada und den Rocky Mountains fällt so gut wie nie Regen. Der Great-Basin-Nationalpark wird deshalb auch als Wüste bezeichnet, doch es ist eine kühle, fast kalte Wüste. Tiere und Pflanzen, die hier überleben wollen, müssen sich anpassen und mit wenig Flüssigkeit auskommen können. Kiefern können das offenbar besonders gut. Wie sonst könnte der Park Heimat für Kiefernarten sein, die fast 5000 Jahre alt sind? Einige Wissenschaftler behaupten sogar, die Kiefern könnten knapp 6000 Jahre alt sein, doch diese Annahme ist noch umstritten. Fakt ist, dass die Bäume der Kiefernart „Great Basin Bristlecone Pine“ heute die ältesten Lebewesen der Welt darstellen. Sie können im Park besichtigt werden. Der Standort der beiden absoluten Methusalems ist jedoch ein streng gehütetes Geheimnis. Besucher müssen sich also mit Exemplaren zufriedengeben, die „nur“ gut 4000 Jahre alt sind.
Flora und Fauna auf diversen Ebenen
Von der Talsenke bis zum Gipfel des höchsten Berges ist es ein weiter Weg, denn der „Wheeler Peak“ bringt es auf stolze 3982 Meter. Der große Höhenunterschied bringt diverse Klimazonen mit sich, die sich in einer reichen Flora und Fauna ausdrücken. Ornithologen kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Menschen, die seltene Blumen oder Moose suchen. Insgesamt ist die Tier- und Pflanzenwelt im Great Basin spannend für alle, die sich dafür interessieren. Listen mit den Arten, die im Park vorkommen, findet man auf der offiziellen Website.
Besucher können aber auch ganz einfach nur die Landschaft genießen und Spaß haben – nicht ganz unwichtig, wenn man zum Beispiel mit Kindern unterwegs ist. Eine gut ausgebaute, aber auch recht steile Straße („Wheeler Peak Scenic Drive“) führt durch den Park bis nahe an den Gipfel. Die letzten Kilometer sind allerdings nur von Juni bis Oktober geöffnet. Darüber hinaus gibt es noch einige unbefestigte Pisten, die ebenfalls nur im Sommer geöffnet sind. Sie eignen sich gut für Touren mit dem Mountainbike oder natürlich auch zum Wandern.
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Great-Basin-Nationalpark in aller Kürze
- Gründung am 27. Oktober 1987
- 312 Quadratkilometer Fläche
- Der Park liegt im Bundesstaat Nevada
- Berühmt für seinen außerordentlich dunklen Nachthimmel
- Viele Landschaftsformen von kargen Tälern bis hin zu Gletschern
- Der höchste Berg ist 3982 Meter hoch
- Heimat für die ältesten Bäume der Welt
- Gut ausgebaute Straße zum Wheeler Peak