Inhaltsverzeichnis
Dieser Park lohnt auch die weiteste Reise | Warum Amerikanisch-Samoa? | Drei Inseln, ein Paradies | Taucherparadies auf der Insel Ofu | Auf Tutuila fasziniert der Regenwald | Alle Highlights auf einen Blick – was man nicht verpassen sollte
Dennoch ist der Park nicht einmal 40 Quadratkilometer groß und trotz seines ganz besonderen landschaftlichen Reizes hat er weniger als 10.000 Besucher im Jahr. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass man wirklich eine enorm lange Anreise in Kauf nehmen muss, wenn man dieses Naturparadies besuchen möchte.
Dieser Park lohnt auch die weiteste Reise
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Amerikanisch-Samoa liegt auf der Erdkugel direkt gegenüber von Europa. Wenn es um die Kilometerzahl geht, gibt es also kaum ein Ziel, das noch weiter entfernt wäre. Andererseits kann man sich aussuchen, wie man sich dieser Traumdestination nähert. Möglich ist zum Beispiel eine Route über Australien mit Zwischenstopp in Singapur. Man kann aber auch über Neuseeland anreisen und vorher einen Zwischenstopp in Hong Kong einlegen. In Richtung Westen erfolgt die Anreise am besten über Los Angeles und einem Zwischenstopp auf Tahiti.
Damit dürfte auch schon klar sein, dass eine Reise nach Amerikanisch-Samoa keine ganz billige Angelegenheit ist. Einmal angekommen, ist es aber durchaus möglich, preiswert unterzukommen und auch für sehr kleines Geld zu essen und zu trinken. Falls das Budget es erlaubt, ist aber natürlich auch das ganze übrige Spektrum bis hin zum Luxushotel zu haben.
Warum Amerikanisch-Samoa?
So wenig Landmasse die Inseln Samoas auch besitzen, so gehören sie doch zu zwei Staaten. Der weitaus größte, östliche Teil erlangte 1997 die Unabhängigkeit von Neuseeland und nennt sich seitdem stolz „Unabhängiger Staat Samoa“; wird aber kurz immer nur Samoa genannt. Der kleinere, westliche Teil der Inselgruppe ist ein Außengebiet der USA und heißt folgerichtig American Samoa oder Amerikanisch-Samoa. Die Inseln bekamen im Zweiten Weltkrieg eine besondere strategische Bedeutung für die Amerikaner, die daraufhin nicht nur eine Marinebasis, sondern auch einen Flughafen bauten. Pago Pago International Airport dient heute aber fast ausschließlich der zivilen Luftfahrt.
Auf allen Inseln herrscht ein faszinierendes Nebeneinander und Miteinander von uralten polynesischen Traditionen und typisch amerikanischem Lebensstil. Der Nationalpark Amerikanisch-Samoa wurde am 31. Oktober 1988 offiziell gegründet und wird vom National Park Service der USA verwaltet.
Drei Inseln, ein Paradies
In Pago Pago mag es zwar jede Menge Hamburgerrestaurants geben, im Nationalpark aber ist vom „american way of life“ absolut nichts zu spüren. Er besteht aus Regenwäldern, Korallenriffen und Stränden, die so weiß sind, dass sie fast blenden. Die Inseln, über die sich der „Paka O Amerika Samoa“ (so die Namensgebung der Einheimischen)verteilt, heißen Tutuila, Ofu und Ta’u. Tutuila ist dabei die größte Insel des Archipels; hier ist der Nationalpark mit dem Auto zu erreichen. Es mag dahingestellt bleiben, ob das der Grund dafür ist, dass dieser Teil der meistbesuchte des gesamten Parks ist. Die Anfahrt erfolgt von Pago Pago aus und endet auf einem Parkplatz. Von dort aus geht es dann auf einem gut ausgeschilderten Wanderweg in diesen Teil des Parks hinein.
Apropos. Gut ausgeschilderte Wege gibt es in allen Teilen des Nationalparks, von den rund zehn Quadratkilometern Wasserfläche einmal abgesehen. Ansonsten aber darf man den Park nicht mit anderen US-Nationalparks vergleichen. Lodges, Kioske, Toilettenanlagen und Snackbars wird man vergeblich suchen. Geboten wird stattdessen Natur pur in einer der unberührtesten Landschaften, die es überhaupt noch auf der Welt gibt.
Taucherparadies auf der Insel Ofu
Diese Landschaften und ihre Flora und Fauna sollen geschützt werden, dennoch bleibt man in Amerikanisch-Samoa gelassen, wie es für die Polynesier typisch ist. Es darf also nach Herzenslust getaucht, geschnorchelt und gebadet werde, wenn man im entsprechenden Teil des Parks unterwegs ist. Proviant sollte man sich allerdings selbst mitbringen. Das Tauchparadies des Parks liegt auf der Insel Ofu, die nur mit dem Flugzeug von Tutuila aus zu erreichen ist. Wer über Nacht bleiben möchte, kann in Privathäusern Unterkunft finden. Das sollte aber vorher gebucht werden! Was es dort zu sehen gibt, ist atemberaubend. Im Pazifik vor Amerikanisch-Samoa gibt es noch über 200 Korallenarten und rund 900 Arten an Seefischen sowie Seeschildkröten. Vor allem die Korallen sind trotz der unmittelbaren Unberührtheit der Natur leider gefährdet. Ihnen machen die langsam steigenden Wassertemperaturen des Ozeans zu schaffen.
Auf Tutuila fasziniert der Regenwald
Während man auf der Insel Ofu den Meeresteil des Parks erleben kann, fasziniert auf der Hauptinsel Tutuila der Regenwald. Ihn durchwandert man auf dem Weg zum rund 500 Meter hohen Gipfel des Mount Alava. Eine Unterhaltung mit den Mitwanderen dürfte hier schwer fallen. Der gesamte Aufstieg wird von einem einzigartigen Vogelgezwitscher begleitet. Die rund 35 seltenen Vogelarten, die es hier noch gibt, präsentieren sich zum Teil in unglaublichen tropischen Farben. Unglaublich schön ist übrigens auch der Ausblick, der sich vom Gipfel aus bietet!
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Das Gleiche lässt sich vom Gipfel des Lata Mountain sagen, der einen knappen Kilometer aufragt und somit den höchsten Aussichtspunkt des gesamten Nationalparks bietet. Er liegt auf der Insel Ta’u, die beeindruckende Steilküsten und einen tosenden Wasserfall zu bieten hat, der 300 Meter tief auf den Boden stürzt.
Alle Highlights auf einen Blick – was man nicht verpassen sollte
- Aufstieg auf den Mount Alava auf der Insel Tutuila. Der Weg führt durch einen Regenwald.
- Tauchen und schnorcheln vor der Insel Ofu.
- Wandern auf der Insel Ta’u bis zur Steilküste und zum Wasserfall.