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Sehenswürdigkeiten | Arizona Renaissance Festival in Apache Junction | Hinweise | Meilen-Steine entlang des Apache Trail – Route 88 (Mile Posts) | Daten
Zwischen Apache Junction und dem Tonto National Monument gehört der Apache Trail zu den landschaftlich reizvollsten Routen in den USA. Die abenteuerliche Fahrt ist ein unvergessliches Western-Erlebnis. Theodore Roosevelt sagte bei der Einweihung des nach ihm benannten Staudamms sinngemäß: „Im Apache Trail treffen das Großartige der Alpen, die Pracht der Rocky Mountains und die Herrlichkeit des Grand Canyons zusammen.“
Der Apache Trail folgt einem alten Pfad der Apachen durch die Felsschluchten des Salt River, führt jedoch an der Canyon-Seite höher hinauf, weil der Canyon jetzt teilweise in den Fluten des Salt Rivers und den sich anschließend bildenden Seen ertrunken ist. Kurz nach 1900 wurde er als Versorgungsstraße für den Bau des Theodore-Roosevelt-Damms angelegt. Heute führt er an einer Reihe attraktiver State Parks und kleiner Orte entlang und gewährt Zugang zu den schönen Superstition Mountains.
Für unter 90 Euro pro Person bietet getyourguide eine Tagestour, die Sie entlang der Apache-Trail-Eisenbahnlinie in die Sonora-Wüste hinein führt. Im Anschluss daran machen Sie eine Bootsfahrt auf dem Dolly-Dampfer durch den Canyon Lake. Unter diesem Link können Sie das Angebot einsehen.
Sehenswürdigkeiten
Bereits nach kurzer Fahrtzeit entlang der Panoramaroute wird Goldfield Ghost Town erreicht, eine ehemalige Goldgräberstadt des Wilden Westens mit einer Blütezeit in den 1890er Jahren, die als Kulisse wieder aufgebaut wurde. Besucher können einen Klapperschlangen-Zoo besichtigen, die verlassenen Häuser erkunden oder einen ihrer Liebsten ins örtliche Gefängnis bringen und in aller Öffentlichkeit aufhängen lassen – nur zum Spaß versteht sich. Fast 5.000 Einwohner zählte der Ort zwischen 1890 und 1915, bis nahezu über Nacht der Goldboom endete. Geöffnet täglich von 10 – 18 Uhr, an Sommerwochenenden auch länger.
Zurück im Auto führt der Weg weiter zum Lost Dutchman State Park mit idyllischen Camping-Möglichkeiten und Wanderwegen am Rande der Superstition Mountains. Abenteurer begeben sich auf die Suche nach der legendären Mine des deutschen Goldsuchers Jacob Waltz. Schatzsucher aus aller Welt bemühen sich bis heute, die verschwundenen Stollen in den Bergen zu finden. Jacob Waltz hielt man für einen Holländer, daher der Name „Dutchman“. Er soll hier in den 1880er Jahren reiche Goldvorkommen gefunden haben. Der State Park liegt inmitten einer Wüstenlandschaft zu Füßen des Flatiron Massivs. Lohnende Trails führen durch die Wüstenlandschaft hinaus zu den Felsen:
- Siphon Draw Trail
- 1,6 Meilen one way; 110 Meter Steigung bis zur Palmer Mine, 845 Meter bis zum Gipfel des Flatiron; benötigte Zeit etwa 2 – 3 Stunden. Der Trail beginnt an der Camping Area (Weg Nr. 53) mit Blick auf Goldfield und Phoenis. Der letzte Teil bis zum Felsengipfel ist sehr steil und anstrengend.
- Treasure Loop Trail
- 2,4 Meilen Rundweg; Steigung etwa 150 Meter; benötigte Zeit 2 Stunden. Rundwanderung ab einer der beiden Picknickplätze am Ende der Day Use Area auf gut erkennbarem Weg bergauf durch Wüstengebiet mit vielen Saguaro Kakteen bis zum Green Boulder, einem Felsen zu Füßen des Flatiron. Rückweg parallel zum Aufstiegspfad.
Scenic Byway führt in die Wildnis
Der Scenic Byway führt weiter in die Wildnis der Superstition Mountains bis Tortilla Flat. Hier haben Gäste des einzigen kleinen Restaurants Dollarnoten mit ihren Namen versehen und für den Besitzer zur Erinnerung an die Wände geklebt. So hängen in diesem Restaurant mittlerweile über 15.000 US Dollar als Wanddekoration im Raum. Die Mini-Geisterstadt mit ihren Westernfassaden könnte Kulisse eines Wester-Films sein. Auch das baufällige Motel ist nur eine Kulisse. Es ist der letzte Außenposten der Zivilisation vor Beginn der staubigen Piste Richtung Apache Lake.
Die Superstition Mountains (superstition= Aberglaube) bestehen überwiegend aus Vulkangestein und wurden vor 35 bis 15 Millionen Jahren geboren. Gewaltige Eruptionen verteilten zunächst fast ein Tausend Kubik-Kilometer Asche und Lava über das Land und führten zum Einbruch von fünf sich teilweise überlappenden Calderen, die durch die Eruption allerdings weitgehend nicht mehr erhalten sind. Später stieg an derselben Stelle ein neuer Lavadom auf, der wiederum bis heute starkt erodierte und die heute von Blockzinnen, Spitzen und Kuppeln überragte Bergkette bildet. Bekanntestes Wahrzeichen ist die 1.382 m hohe Weaver`s Needle.
Etwa 5 Meilen/8 km hinter Tortilla Flat beginnt die Sandpiste des Apache Trails (Sand, Schotter und Geröll). Etwa 1,5 Meilen/2,4 km weiter beginnt die steile, halsbrecherische Bergfahrt den Fish Creek Hill hinunter (etwa 2 Meilen/3 km lang). Diesen Streckenabschnitt sollte man nur bei Trockenheit und mit einem Fahrzeug mit ausreichender Bodenfreiheit befahren ! Der Weg ist äußerst schmal und man kann auf dem losen Geröll bei Bremsversuchen leicht ins Rutschen kommen. Zur Zeit der Postkutschen mussten die Passagiere den Weg zum Fish Creek hinunter laufen, die Mulis wurden an die Hinterseite der Kutsche gespannt, um als lebendige Bremse eine ungewollte Talfahrt zu verhindern.
Schöner Blick auf den Fish Creek Canyon
Unten gibt es einen schönen Blick auf den Fish Creek Canyon. Von hier aus geht es an den Freizeitoasen Apache Lake und Roosevelt Lake vorbei bis kurz vor Globe-Miami, wo die Apache Trail Historic Road endet und die Gila-Pinal Scenic Road beginnt. Die schmale, kurvenreiche und unbefestigte Straße folgt dem zwischen Canyons eingezwängten Apache Lake auf etwa zehn Meilen. Allerdings kann wohl nur der Beifahrer die Ausblicke auf den See genießen. Die erste Zufahrt zum See besteht bei Apache Lake Marina, einem Bootshafen mit Restaurant und Campingplatz.
Der Roosevelt Lake ist ein durch den Staudamm Theodore Roosevelt Dam geformter See. Der Damm hält das Wasser von Salt River und Tonto Creek zurück. Es ist der höchste, gemauerte Staudamm der Erde, etwa 87 m hoch und 213 m lang, 1911 fertig gestellt. Der See ist durch die geteerte Zufahrtstraße ab Globe bei Anglern und Wassersportlern beliebt. Die Marina wird das ganze Jahr betrieben. Hier beginnt die Gila-Pinal Scenic Road, auf AZ 88 weiter fahrend bis Clayton und ggf. Rückfahrt auf der US 60 (AZ 88 führt nach Nordosten, due US 60 – auch Old West Highway genannt – nach Südosten).
Eine erste Sehenswürdigkeit auf dieser Strecke ist das Tonto National Monument. Der nächste Stopp bietet sich beim Besh-Ba-Gowah Archaeological Park an. Interessierte können durch die gut erhaltenen Reste dieser Salado Indianer-Wohnung schlendern, über Leitern in die oberen Räume gelangen und die zahlreichen Ausstellungsgegenstände wie Tonarbeiten und weitere Haushaltsutensilien aus der Zeit zwischen 1225 und 1400 bestaunen.
Bloody Tanks Wash und das „friedliche“ Treffen
Auf dem Weg nach Miami wird Bloody Tanks Wash passiert, wo 1864 ein friedliches Treffen des Militärs mit den Apachen stattfinden sollte. Nachdem das Militär überraschend das Feuer eröffnet hatte, wurden 19 Indianer getötet. Ihr Blut färbte das Wasser des Tümpels und gab ihm so seinen heutigen Namen (blutige Wassertanks). Weiter führt der Weg durch den Devils Canyon und an Apache Leap vorbei, wo sich der Legende nach 75 Indianer von der Felskante hinunter in den Tod stürzten um nicht den amerikanischen Soldaten in die Hände zu fallen.
Westlich von Superior, am Ende dieses Scenic Drives, bietet sich ein Besuch des Boyce Thompson Southwestern Arboretum State Park an. Besucher gewinnen hier einen umfassenden Einblick in die Flora und Fauna wie sie in den Wüsten der ganzen Welt zu finden sind.
Arizona Renaissance Festival in Apache Junction
Jedes Jahr wird in den Monaten Februar und März ein Teil von Apache Junction zu einem mittelalterlichen europäischem Jahrmarkt. Die Unterscheidung zwischen der Zeit des Mittelalters und der Renaissance ist dabei fließend und kein echtes Abgrenzungskriterium. Es gibt Darsteller in historischen und fantastischen Kostümen und Rüstungen, Artisten, Künstler, Kunsthandwerker, Geschichtenerzähler usw. Natürlich gibt es auch ein Ritterturnier und eine Raubvogel-Vorführung. Man erreicht das Gelände über den State Highway 60 East, östlich von Apache Junction, genau östlich des Gold Canyon Golf Resort.
Hinweise
Wer die Straße Richtung Osten fährt, vermeidet es, an der Klippenseite der Straße zu fahren. Für den Abschnitt zwischen Apache Junction und Tonto National Monument sind mindestens 3 Stunden Fahrt zu kalkulieren. Auf Grund der vielen lohnenden Stopps sollte man sich mindenstens einen halben Tag, besser einen ganzen Tag für die Route Zeit nehmen.
Zwischen Fish Creek Hill und Roosevelt Dam ist der Apache Trail auf einer Länge von 22 Meilen/35 km eine reine Sandpiste, die außerdem sehr eng ist. Der Streckenverlauf ist kurvig und hat mehrere gefährliche Haarnadelkurven. Wegen der Sandpiste sollte man vor Fahrtantritt Erkundigen nach dem Wetter einholen: bei Regen ist die Strecke sehr schlecht zu befahren und von nicht sehr geübten Fahrern ohne Allradwagen eher zu meiden. Ratsam ist ein Befahren bei Tageslicht und mit gefülltem Tank (auch weil die Strecke zeitweise aus verschiedenen Gründen – z.B. Bootstransporten – gesperrt werden kann). Nach Sommergewittern oder länger andauernden Regenfällen ist der ungeteerte Abschnitt auch von Fahrzeugen mit großer Bodenfreiheit kaum befahrbar.
Wegen des hohen Verkehrsaufkommens sollten die Sommerwochenenden und die Tage um Labour Day, Memorial Day und den 4. Juli gemieden werden.
Meilen-Steine entlang des Apache Trail – Route 88 (Mile Posts)
- 197: Stein-Monolith auf der linken Seite des Gebirgsabhangs
- 200: Kurz hinter dieser Straßenmarkierung befindet sich die Bluebird Mine (geschlossen)
- 203: Weaver`s Needle Vista
- 206: Kurz vor dieser Straßenmarkierung liegt Apache Gap mit einer schönen Aussicht auf Four Peaks
- 208: Canyon Lake Overlook
- 210: Einwegbrücke (single lane brdige) über den First Water Creek, Acacia Picknick- und Schwimmmöglichkeit, Palo Verde Boat Ramp und Schwimmmöglichkeit, Einwegbrücke über den Boulder Creek, Boulder Canyon Trail (rechts hinter der Brücke), Canyon Lake Marina (links hinter der Brücke), Laguna Boat Ramp (hinter der Marina)
- 213: Tortilla Flat Campground (links)
- 220: Ende der Straßenpflasterung und Beginn der graded road, einer reinen Sandpiste, die auch sehr eng ist;
eine Meile weiter liegt der Beginn des Tortilla Trails (Tortilla Trailhead) zur Tortilla Ranch (öffentlich zugänglich, Allradfahrzeug erforderlich) - 222: abschüssige Straßenführung über insgesamt 3 Meilen hinunter nach Fish Creek Hill
- 228: Apache Lake Vista (5 Meilen nach dieser Straßenmarkierung liegt der einfache Campingplatz Burnt Corral Turnoff, Roosevelt Dam kommt bald in Sicht
- 244: Ende des Apache Trail
Daten
Höhenlage: Apache Trail etwa 1.000 m, Tono etwa 855 m am Besucherzentrum, Lebensraum: Trockenzone der Sonora-Wüste, Klima: Tagestemperaturen im Sommer bis über 45 Grad Celsius.