Inhaltsverzeichnis
Anasazi-Indianer im Mesa-Verde-Nationalpark | Praktische Informationen zum Mesa-Verde-Nationalpark | Klima und Wetter | Eintrittspreise | Besichtigung | Fotografieren im Mesa-Verde-Nationalpark | Hinweise | Übernachten im Mesa-Verde-Nationalpark | Tierwelt im Mesa-Verde-Nationalpark | Pflanzenwelt im Mesa-Verde-Nationalpark
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Mesa-Verde-Nationalpark nicht zu erreichen. Der Park umfasst den nördlichen Teil eines leicht nach Süden gekippten Tafelberges. Wegen seiner dichten Pflanzendecke erhielt er von den Spaniern den Namen Mesa Verde (= grüner Tisch, grüne Tafel). Am Aufbau des Berges sind vier Sedimentschichten beteiligt, die in der mittleren Kreidezeit abgelagert wurden. Die oberste und jüngste Schicht bildet der Cliff-House-Sandstein, in dem die meisten der sensationellen Klippensiedlungen der Anasazi-Indianer liegen.
Im Sommer 2000 entkam der Mesa-Verde-Nationalpark gerade noch einer Katastrophe. Buschfeuer rückten nahe an die berühmten Felsenhäuser heran, konnten aber dank aufkommenden Regens gelöscht werden. Die National Geographic Society zählt den Park zu den 50 Zielen auf dieser Erde, die man in seinem Leben gesehen haben sollte. So weit abgelegen von jeder Zivilisation galten die weitläufigen Ruinen erst 1888 als vollständig erforscht. Zwischen der Zeitenwende und 1300 n. Chr. breitete sich die Kultur der Anasazi über weite Teile der heute als ,,Four Corners“ bekannten Region aus.
Anfangs wohnten die Anasazi in einfachen Erdgruben, doch bis ihre Kultur auf mysteriöse Weise unterging, hatten sie das baumeisterliche Geschick entwickelt, das für den Bau der außergewöhnlichen Felswohnstätten der Mesa Verda erforderlich war. Die meisten der am besten erhaltenen Relikte der Anasazi verteilen sich über die Staaten New Mexico, Arizona und Utah.
Anasazi-Indianer im Mesa-Verde-Nationalpark
An ihrem Südrand zerfurchen steile Canyons das dicht bewaldete Hochplateau der Mesa Verde. Vermutlich waren die Anasazi die einzigen Menschen, die je in dieser Region lebten. Spuren menschlicher Zivilisation vor 500 n. Chr. und nach 1300 n. Chr. wurden nie gefunden. Das Volk, das hier im 6. Jh, die ersten unterirdische Erdgrubenhäuser (pit houses) errichtete (Fundamente entlang der West Ruin Loop Road zu besichtigen), lebte vom Maisanbau, hielt Truthähne und beherrschte das Töpferhandwerk. Nach den Grubenhäusern zogen die Indianer um 750 n.Chr. in überirdische Lehm- und Steinbauten (Pueblos und Kivas). Etwa 200 Jahre später entstanden die ersten größeren Pueblodörfer.
Mehrere hundert Jahre später – etwa um 1200 – verließen die Anasazi die Mesa und begannen mit dem Bau mehrstöckiger Wohnungen und ganzer Siedlungen in den Nischen der Felswände hoch über dem Grund der Canyons. Diese sog. Alkoven sind mehrstöckige Wohnkomplexe und werden im Englischen als „cliff dwellings“ bezeichnet. Etwa 600 solcher Klippensiedlungen liegen innerhalb des Parks.
Zu den bekanntesten Klippensiedlungen zählen:
- Cliff Palace
- Long House
- Spruce Tree House
- Balcony House
Im 12. Jahrhundert lebten hier zwischen 5.000 und 6.000 Menschen in einem der belebtesten Handelszentren ihrer Zeit mit Händlern aus allen Regionen des Südwestens. Außerdem betrieben die Bewohner Ackerbau mit einem hoch entwickelten Bewässerungssystem.
Die Gründe für die Änderung der Lebensweise der Indianer sind unbekannt. So können die Round Towers des Cliff Palace nicht als Aussichtstürme gedient haben. Auch scheint es unwahrscheinlich, dass das Spruce Tree House zu Verteidigungszwecken erbaut wurde, denn es ist nicht zu verteidigen. Ebenso unklar bleibt auch, warum die Anasazi schließlich verschwanden. Möglicherweise konnte sie der ausgelaugte Boden der Mesa Verde nicht mehr ernähren. An anderen Orten gibt es Anzeichen dafür, dass sie von plündernden Stämmen verdrängt wurden.
Praktische Informationen zum Mesa-Verde-Nationalpark
Da im Hochsommer starker Besucherverkehr herrscht, eignen sich die Monate Mai, September und Oktober am besten für eine Besichtigung der Mesa Verde. Von September bis Mitte Mai muss aufgrund der Höhenlage mit Schneefällen gerechnet werden. Der Park und das Museum bleiben das ganze Jahr über geöffnet. Die Tagestemperaturen erreichen im Sommer 30 Grad, im Winter liegen sie um 4 Grad. Die 450 mm Jahresniederschlag kommen vorwiegend als Sommergewitter und als Schnee. Der Mesa-Verde-Nationalpark wird von vielen Reisegruppen besucht, die Hauptsehenswürdigkeiten sollte man daher am frühen Morgen und späten Nachmittag aufsuchen und über die Mittagszeit das Museum besuchen oder eine Wanderung einplanen (Checkliste für den Wander-Urlaub in den USA).
Die meisten Ruinen des Mesa-Verde-Nationalparks dürfen jedoch nicht bzw. nur in Begleitung eines Rangers betreten werden. Tankstellen, Restaurants und Unterkünfte sind nur in der Zeit von Mitte Mai bis Mitte Oktober in Betrieb. Beste Fotozeit ist nachmittags ab 14 Uhr, wenn die Sonne günstiger steht. Bei den Sehenswürdigkeiten im Park werden weitere Fotografiertipps gegeben. Zur Besichtigung des Parks sollte man ausreichend Zeit einplanen. Ein ganzer Tag ist vorteilhaft. Bereits die reine Fahrtzeit vom Parkeingang bis zu den Ruinen und zurück erfordert etwa 2 Stunden. Wer wandern will, sollte ausreichend Trinkwasser mitnehmen. Das Wasser in Flüssen und Bächen ist nicht trinkbar, es gibt auch keine besonderen Trinkwasserstellen.
Klima und Wetter
Das Frühjahr ist veränderlich mit Temperaturen noch um dem Gefrierpunkt und mit Schnee. Die Sommertemperaturen können über 30 Grad Celsius liegen, im Juli und August ist mit Gewittern an Nachmittagen zu rechnen. Der Herbst hat warme Tage und kühle Nächte, ab Oktober kann Schnee fallen. Im Winter friert es und die Schneedecke kann über einen Meter liegen. All dies ist durch die Höhe mitverursacht, in der der Park liegt (über 2.500 Meter ü.M.).
Eintrittspreise
Die Eintrittspreise für den Mesa-Verde-Nationalpark liegen bei circa 20 bis 30 US-Dollar. Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Internetseite des Parks unter www.nps.gov/meve.
Besichtigung
Vom Parkeingang windet sich die Parkstraße zum etwa 15 Meilen/24 Kilometer entfernten Far View Visitor Center. Kurz dahinter teilt sich die Straße und führt zu den beiden bedeutendsten Ansammlungen von Ruinen – Wetherill Mesa im Westen und Chapin Mesa weiter südlich.
An der Strecke bis zum Visitor Center im Mesa-Verde-Nationalpark liegen 3 Aussichtspunkte. Der attraktivste ist Park Point auf dem höchsten Punkt des Tafelberges (2.621 m). Auf kurzem Fußweg erreicht man den Fire Lookout, einen kleinen Rundbau, in dem in trockenen Sommern die Ranger Feuerwache halten. Von hier hat man einen Panoramablick auf die Staaten Colorado, Utah, Arizona und New Mexico. Im Süden liegt Shiprock (heiliger Berg der Navajo), im Westen die Sleeping Ute Mountain, im Norden der Lone Cove (vulkanischer Gipfel) und im Osten die La Plata Gebirgskette (bis zu 4.200 m).
Im Besucherzentrum Far View Visitor Center (Öffnungszeiten: Mitte April bis Mitte Oktober, tgl. 8 – 17 Uhr) erhält man die Tickets für die Führungen durch das Balcony House, den Cliff Palace und Long House. Hier lohnt es sich früh zu erscheinen, um noch Tickets zu erhalten ! Ausstellungen berichten über Schmuck, Keramik und Korbwaren der ursprünglichen Bewohner. In der Nähe die Far View Lodge, das einzige Hotel im Park. Hier gibt es auch ein Restaurant und man hat einen ausgezeichneten Blick über den Canyon.
Puebloanlage wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts verlassen
Wenige Meilen hinter dem Visitor Center führt die Ruins Road in Richtung Chapin Mesa vorbei an den Far View Village Ruins auf der linken Seite. Diese Puebloanlage auf der Mesa wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts verlassen und besteht aus 50 Räumen, die zwei bis drei Stockwerke hoch waren, sowie 5 Kivas. Seine Bewohner bezogen ihr Wasser aus dem nahen Mummy Lake – einem künstlichen, knapp vier Meter tiefen Reservoir mit einem Durchmesser von 27 Metern, das über einen fünf Meilen langen Kanal mit Wasser versorgt wurde. Über Ablaufgräben gelangte das Wasser von der ummauerten Zisterne auf die umliegenden Felder. 30 Meter südlich liegt Pipe Shrine House mit 20 Räumen, großer Kiva und Turm.
Nördlich liegt Far View Tower, Rest eines großen Turms, der zeremoniellen Handlungen, astronomischen Beobachtungen oder der Weitergabe von Signalzeichen gedient haben mag. Die Besichtigung der Far View Ruins ist – außer im Winter – täglich von 7 bis 21 Uhr ohne Führung möglich. Der Cedar Tree Tower (self-guided-tour) besteht aus einem quadratischen Platz mit einer Kiva in der Mitte, die wiederum Verbindung zu einem unterirdischen Raum und einem Turm hat. Auf dem Weg zum Cedar Tree Tower führt ein Abstecher (Farming Terrace Trail, etwa 1 km Rundweg) zu den Prehistoric Farming Terraces, mehreren gartenähnlichen Terrassenanlagen und Wasserspeichern, durch Wacholderwald.
Auf der Chapin Mesa veranschaulicht ein Archaeological Museum das Leben der Anasazi sowie die Tier- und Pflanzenwelt in zahlreichen Diaramas und Fundstücken. Ein Park-Video wird alle halbe Stunde im Auditorium gezeigt. Außerdem gibt es einen Museumsshop, eine Snack-Bar und den unvermeidlichen Gift-Shop. Das Museum ist Mitte April bis Mitte Oktober täglich von 8 – 18.30 Uhr, sonst von 8 – 17 Uhr geöffnet.
Spruce Tree House ist die einzige auch im Winter geöffnete Ruine
Unweit des Museums im Mesa-Verde-Nationalpark steht die einzige auch im Winter geöffnete Ruine – das Spruce Tree House, die drittgrößte und besterhaltene Klippensiedlung im Park (gepflasterter, steiler Fußweg von etwa 30 Metern; self-guided-tour außerhalb des Winters möglich, von Anfang November bis Anfang März dreimal täglich mit Rangerbegleitung zugänglich; geöffnet von Memorial Day – letzter Montag im Mai – bis Labor Day – erster Montag im September – von 8.30 bis 18.30, sonst von 9 – 17 Uhr). Sie besteht aus 140 Räumen und 9 Kivas, drei davon mit rekonstruierten Dächern, und wurde von etwa 75 Personen bewohnt. Zu einer Kiva kann man über eine Leiter emporsteigen. Der Weg zu den Ruinen passiert eine der Quellen von Mesa Verde (Achtung: hier wächst das giftige Efeu – Poison Ivy -, dessen Blätter bei Berührung allergische Hautreaktionen auslösen).
Hier beginnt der 3,5 km lange Rundweg des Spruce Canyon Trail (erfordert etwa 2 Stunden, Steigung 210 Meter, ohne Leitern und Treppen und daher auch mit Rollstuhl begehbar,allerdings Hilfe am Trailanfang und –ende erforderlich). Für den Abstieg zum Canyon ist festes Schuhwerk erforderlich. Vom Spruce Tree House geht es zum Grund des Canyon und dann wieder hinauf. Morgens soll man Maultierhirsche beobachten können.
Ebenso beginnt hier der 5 km lange Petroglyph Point Trail, der unter dem Klippenrand nach Süden führt und über das Plateau zurückkehrt, mit schönen Ausblicken auf den Spruce und Navajo Canyon und Petroglyphen der Anasazi (Zeitdauer etwa 2 Stunden, der Weg ist meist schattig). Beide Trails sind nur zugänglich zu den Öffnungszeiten, also wenn die Eingangstore zu den Trails geöffnet sind (bzw. vorher beim Ranger erfragen).
Einbahnstraße führt am Square Tower House vorbei
Während der Sommermonate führt eine Einbahnstraße schleifenförmig vorbei am Square Tower House, dem unvollendeten Sun Temple auf der Mesa und weiter zum Cliff Palace, der größten erhaltenen Felswohnstätte der Anasazi. Beim Modified Basketmaker Pithouse sieht man das älteste Erdgrubenhaus in Mesa Verde. Der Navajo Canyon Viewpoint bietet Aussicht auf die Navajo-Schlucht. Gegenüber liegt Echo-House, rechts ein alter Turm auf einem Felsblock. Das Square Tower House (kurzer Fußweg vom gleichnamigen Parkplatz) hat heute noch 60 Räume, 7 Kivas und einen vierstöckigen Turm, der Teil eines Wohnbaus war. 2 Kivas besitzen noch Rest der ursprünglichen Bedachung. Fotografiertipps: Guten Ausblick bietet der Square Tower House Overlook. Die Anlage liegt den ganzen Nachmittag im Sonnenlicht, beste Zeit um 17.30 Uhr.
Pithouses & Pueblo Villages zeigt an vier Haltepunkten den Übergang von den Grubenhäusern zu den überirdischen Pueblobauten. Sun Point Pueblo stammt vermutlich aus der Zeit um 1200 und hat 30 Räume. Einen schönen Ausblick gewährt Sun Point Overlook (Sun Temple, Cliff House Palace, Mummy House). Vom Sun-Temple blickt man auf den Cliff Palace in der gegenüberliegenden Steilklippe (bestes Licht spätnachmittags !). Der Grundriss des nie fertiggestellten Gebäudes ist D-förmig, die Wände sollen eine Höhe von über 4 Metern erreicht haben. In der südwestlichen Ecke des Gebäudes befindet sich eine Art Sonnenuhr, ein stark erodierter Stein mit drei kleinen Einkerbungen. Sun Temple ist eines der letzten Gebäude, die in Mesa Verde errichtet wurden. Die Cliff Palace Loop Road (8 Uhr bis Sonnenuntergang) führt zu den beiden bekanntesten Felspueblos des Parks, dem Cliff Palace und dem Balcony House.
Cliff Palace war einst von 200 Menschen bewohnt
Im Cliff Palace (etwa 2.100 m ü.M.) im Mesa-Verde-Nationalpark lebten einst über 200 Menschen in über 200 Räumen, mit zahlreichen Kivas und einem runden und einem quadratischen Turm. Es liegt in einer riesigen Felsenhöhle unter einem Felsüberhang und ist die meistfotografierte Sehenswürdigkeit im Park. Vom Hauptplatz führen Leitern in kreisrunde Kivas. An den Mauern sind hier und da noch verblasste Zeichnungen zu erkennen. Die rechteckigen Wohnräume und die für Zeremonien genutzten, kreisrunden Kivas sind mit großer handwerklicher Fertigkeit aus Steinen unter der überhängenden Felswand hochgemauert worden. Die einstündigen Führungen beginnen am Parkplatz (Ticket erforderlich, das vorher am Far View Visitor Center gekauft werden muss !); während der Führung müssen vier Leitern von 2 bis 3 m Höhe bestiegen werden.
Vom Parkplatz gelangt man über einen etwa 30 m langen steilen Pfad und unebenen Steintreppen mit Aussichtsplattformen hinunter zum Pueblo (etwa eine halbe Meile, Steigung 150 Meter). Geöffnet im Sommer von 9 – 18 Uhr. Fotografiertipps: Guter Blick von der Observation Platform, innerhalb der Anlage und vom Sun Temple Gebiet. Beste Zeit: spätnachmittags. Da die Anlage nur mit Führungen und über Leitern besichtigt werden kann, sollten Kameras an Schultergurten getragen werden, um die Hände frei zu haben.
Enger, fast vier Meter langer Tunnel
Hat man die über neun Meter hohe Leiter und den engen, fast 4m langen Tunnel auf dem Weg zum Balcony House überwunden, findet man sich in luftiger Höhe über dem steil abfallenden Soda Canyon wieder. Wer nicht schwindelfrei ist, verzichtet besser auf eine Besichtigung dieses festungsartigen Bauwerks. Die Anlage besteht aus 40 Räumen und 2 Kivas, die von etwa 40 Menschen bewohnt waren. Sehenswert sind die gemauerten Schutzwände an der Außenseite der Höhle, hölzerne Stützbalken, die Quelle an der Felswand und ein 4 Meter langer, schmaler Felstunnel, einst der einzige Zugang. Die 1stündige Führung beginnt am Parkplatz und erfordert ein Ticket, das vorher im Far View Visitor Center gekauft werden muss (Mai bis September von 9 – 17 Uhr, etwa eine halbe Meile, Steigung 120 Meter, Besichtigungszeit etwa eine Stunde). Fotografiertipps: Balcony House ist vom Parkplatz aus nicht zu sehen, beste Fernsicht bietet der Soda Canyon Overlook. Schöne Fotomotive innerhalb der Anlage. Den gesamten Morgen liegt die Anlage im Sonnenlicht, nachmittags im Schatten.
Vom Soda Canyon Overlook Trail (Rundweg von 2,5 km, erfordert ca. 1 Stunde) bietet sich ein schöner Blick auf das Balcony House; der Trail ist leicht begehbar.
Ruinen gelten als authentisch
Über die nur im Sommer zugängliche Wetherill Mesa im Mesa-Verde-Nationalpark schlängelt sich eine 12 Meilen lange Parkstraße, die an einem großen Parkplatz endet (zugelassen sind nur Fahrzeuge mit einer Gesamtlänge von nicht mehr als 25 Fuß! Alternativ kann im Sommer ein kostenloser Shuttlebus zum Parkplatz genutzt werden). Die Ruinen in diesem Teil des Parks gelten als authentischer als die der Chapin Mesa, da sie erst vor wenigen Jahren „stabilisiert“ wurden. Das Gebiet ist benannt nach dem Cowboy Richard Wetherill, der mit seinem Kollegen Charles Mason 1888 auf der Suche nach verlorenen Rindern im dichten Schneetreiben als erster auf Cliff Palace gestoßen war. Vom Parkplatz fahren kostenlose, offene Mini-Trains ab 10 Uhr alle 30 Minuten. Der Minizug fährt in der Zeit von Memorial Day bis Labour Day . In der übrigen Zeit lohnt sich daher ein Abstecher zur Wetherill Mesa kaum. Für den Besuch der wesentlichen Besichtungsmöglichkeiten sind insgesamt 4 bis 5 Stunden Zeit erforderlich.
Auf der Strecke liegen u.a.
- der Kodak House Overlook (kurzer Fußweg),
- der Long House Overlook (kurzer Fußweg),
- der Startpunkt für die einstündige Führung (Tickets im Far View Visitor Center, geöffnet nur von Memorial Day bis Labor Day) zum Long House, der mit rund 150 Räumen, 21 Kivas und einem großen Zeremonial- oder Tanzplatz zweitgrößten Wohnanlage des Parks (Führung etwa alle Stunde, Weg hin und zurück etwa 2,4 km mit einer Steigung von 120 Metern, unterwegs muss man einige Leitern hinaufklettern); Fotografiertipps: Fotomöglichkeit den ganzen Tag über (liegt im Süd-Südwesten),
- der Badger House Stop; hier finden sich Pithouses und Pueblos. Fotografiertipps: Alle Anlagen der Badger House Community sind den ganzen Tag über im Schatten. Beste Fernaufnahmen bieten die Overlooks vom Long Hous und Kodak House am Nachmittag. Und von hier ist eine Wanderung (leicht begehbar durch Wald) zum nächsten Haltepunkt des Minizuges möglich,
- dem Two Raven House (zwischen 900 und 1100 bewohnter Pueblo mit Miniatur-Kiva).
Zweistündige Führung
Am Informationskiosk am Parkplatz kann man auch eine zweistündige Führung zur Nodensköld’s Ruin No. 16 buchen, benannt nach einem schwedischen Archäologen. Die Anlage ist noch nicht ausgegraben. Auf eigene Faust (self-guided tour) kann vom Parkplatz (der steile Weg beginnt gegenüber dem Kiosk, ist eine halbe Meile lang – einfacher Weg – und hat eine Steigung von 150 Metern) das Step House erreicht werden. Hier gibt es neben einer Klippensiedlung auch ältere Grubenhäuser und Petroglyphen, also Ruinen aus den Siedlungsperioden um 600 und um 1250. Neben den restaurierten Grubenwohnungen ist eine große Steintreppe interessant. Die Felsenwohnungen bestanden aus 30 Räumen und drei Kivas. Zur Besichtigung benötigt man etwa eine halbe Stunde. Von 10 bis 16.30 Uhr ist ein Ranger vor Ort. Da das Gebäude Richtung Osten liegt, ist es bereits morgens recht warm; die Anlage hat außerdem den Vorteil, nicht „überlaufen“ zu sein. Fotografiertipps: Während des ganzen Morgens in der Sonne, nachmittags im Schatten.
Fotografieren im Mesa-Verde-Nationalpark
Die Parkverwaltung benennt als günstigste Zeiten zum Fotografieren: Juni bis September (15.45 bis 18.00), Oktober und November (14.30 bis 17.30), Dezember bis März (14.00 bis 17.00), April und Mai (14.30 bis 17.30).
Hinweise
Wer wenig Zeit hat, sollte gleichwohl mindestens 3 Stunden für den Parkbesuch vorsehen, denn 2 Stunden sind allein für die Fahr in den Park hinein und wieder heraus erforderlich. Erste Anlaufstelle ist das Far View Visitor Center , etwa 15 Meilen vom Parkeingang entfernt. Hier gibt es erste Informationen. Danach kann man das Chapin Mesa Museum und das Spruce Tree House besuchen oder den Mesa Top Loop Drive fahren. Auch wer einen ganzen Tag zur Verfügung hat, beginnt sinnvollerweise am Far View Visitor Center und kauft hier bereits die Karten zur Besichtigung des Cliff Palace. Sodann bieten sich das Chapin Mesa Museum, das Spruce Tree House , der Mesa Top Loop Drive und das Cedar Tree House für Besichtigungen an.
Übernachten im Mesa-Verde-Nationalpark
Hotels, Apartments und Ferienwohnungen rund um den Mesa-Verde-Nationalpark finden Sie auf www.booking.com. Die meisten Besucher übernachten im nahen Cortez oder in Durango. Im Park selbst befinden sich ein Hotel und mehrere Campingplätze.
- FAR VIEW LODGE, Box 277, Mancos, CO 81328. Das einzige Hotel im Park befindet sich auf dem Navajo Hill, in der Nähe des Visitor Center, mit Restaurant, Cafeteria und Gift Shop.
- MOREFIELD CAMPGROUND. Der einzige nicht kommerzielle Campingplatz, vier Meilen vom Parkeingang entfernt. Reservierungen nimmt die Lodge entgegen. Geboten werden 400 Campingplätze, jeder mit Sitzbank und Grill. Es gilt die first-come, fist-serve-Regel, allerdings ist der Platz selten gefüllt.
Lodge und Campingplatz sind nur von Mitte April bis Mitte Oktober geöffnet.
Tierwelt im Mesa-Verde-Nationalpark
Wichtigstes größeres Tier ist der Maultierhirsch . Auch gibt es noch Luchse. Überall im Park trifft man die Erdhörnchen. Während der späten Nachmittagsstunden grasen die Tiere teilweise nahe am Straßenrand zwischen dem Parkeingang und dem Visitor Center.
Pflanzenwelt im Mesa-Verde-Nationalpark
Geringe Niederschläge, kühle Winde im Herbst und Winter und die Lage in einer Höhe von über 2.000 Metern bestimmen die Vegetation. Vorwiegend sind daher Büsche und Sträucher, wie Koniferenarten (Wacholder, Steinkiefer). In den heißeren Canyons herrschen Dornsträucher vor.