Alcatraz in San Francisco: Besuch & Tipps

A-l-c-a-t-r-a-z, wer den Namen hört, der bekommt unweigerlich Gänsehaut und es jagt ihm leichte Schauer über den Rücken.
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A-l-c-a-t-r-a-z, wer den Namen hört, der bekommt unweigerlich Gänsehaut und es jagt ihm leichte Schauer über den Rücken. „The Rock“ oder auch „America’s Devil Island“ ist berüchtigt und sorgte während seiner Nutzung als Hochsicherheitsgefängnis mehr als einmal für Schauergeschichten. Nicht umsonst gilt Alcatraz als Vorbild für das berüchtigte Zauberergefängnis Azkaban, das sicherlich vielen aus der Welt um Harry Potter bekannt ist. Heute ist Alcatraz eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in San Francisco.

Inhaltsverzeichnis
Knastalltag in Alcatraz | Tickets für Touren buchen | Das Licht in Alcatraz brannte rund um die Uhr | Flucht aus Alcatraz | Das Ende des Supergefängnisses | Die Faszination Alcatraz | Besetzung durch Indianer | Alcatraz heute | Allgemeine Hinweise für einen Besuch auf der Insel | Bildergalerie

Doch beginnen wir am besten am Anfang. In der Bucht von San Francisco befindet sich eine etwa 8,5 Hektar große, ca. 500 Meter lange und bis zu 41 Meter hohe Insel. Im Jahr 1854 wurde auf der Gefängnisinsel der erste Leuchtturm an der US-amerikanischen Westküste errichtet. Es war der erste Leuchtturm im gesamten Pazifikbereich der Vereinigten Staaten.

Alcatraz wurde zunächst als Standort für ein befestigtes Fort genutzt, aber bald (ab 1861) auch als Gefängnis für Kriegsgefangene. Ihre Zeit als Standort für das Supergefängnis begann mit Franklin Roosevelt und seinen Generalstaatsanwalt Homer Cummings, die den Mafia-Gangstern der damaligen Zeit den Krieg erklärt hatten. Auch Gangster Al Capone (1934–1939) verbrachte Zeit in Alcatraz.

Knastalltag in Alcatraz

Zwischen 1934 und 1963 war Alcatraz eines der bekanntesten und berüchtigtsten Hochsicherheitsgefängnisse der USA.
Zwischen 1934 und 1963 war Alcatraz eines der bekanntesten und berüchtigtsten Hochsicherheitsgefängnisse der USA.

Alcatraz in der Bucht von San Francisco scheint prädestiniert für diese Rolle. Über zwei Kilometer vom Festland entfernt, umgeben von eiskaltem Wasser und starker Strömung ist es nahezu unmöglich, von dort zu entkommen. Und zusätzlich gab es ja auch noch ein High-Tech-Gefängnis, das nach dem neusten Stand der damaligen Technik gesichert wurde.

Alcatraz beherbergte knapp 30 Jahre lang die schlimmsten Verbrecher, die die USA zu dieser Zeit unsicher machten. Aber auch Straftäter, die aus anderen Gefängnissen dorthin verlegt wurden, weil sie als unverbesserlich und schwierig galten. Insgesamt waren zwischen 1934 und 1963 rund 1545 Häftlinge im Bundesgefängnis untergebracht. Der berühmteste davon ist wohl Al Capone, der zwischen 1934 und 1939 auf der Gefängnisinsel einsaß. Alcatraz galt als als Hochsicherheitsgefängnis, in dem Gefangene untergebracht wurden, die in anderen Gefängnissen als schwierig tituliert wurden.

Auf Alcatraz deutet nichts mehr auf die Vergangenheit hin

Wer heute Alcatraz besucht, kann nur noch erahnen, wie es damals gewesen sein muss, als die Gefangenen ihre Strafe absaßen. Auf „America’s Devil Island“ herrschte eisige Stille. Die Häftlinge waren in kleinen, nur mit Waschbecken, Toilette und Bett ausgestatteten Zellen untergebracht und verbrachten 18 bis 23 Stunden des Tages in den nur 1,52 Meter breiten und 2,74 Meter langen Zellen. Das Knastregime galt gegenüber den Häftlingen als gnadenlos. Kein Insasse durfte sich frei auf dem Gelände bewegen, es durfte nur am Arbeitsplatz und in der Kantine gesprochen werden und die Häftlinge standen stets unter schwerer Bewachung.

Tickets für Touren buchen

Tickets für die Tages- oder auch die Nachttouren können über die Seite www.getyourguide.de gebucht werden. Es lohnt sich aufgrund der großen Beliebtheit der Gefängnisinsel diese im Voraus zu erwerben. Auch interessante Audiotouren können gebucht werden. Bei vielen Touren sind die Audiotouren aber ohnehin optional enthalten.

Das Licht in Alcatraz brannte rund um die Uhr

Das Licht brannte rund um die Uhr und Briefe gelangten nur gelesen und zensiert an die jeweiligen Empfänger. Die Insassen, welche sich nicht an die Regeln hielten, wurden in den „Dungeons“ (Kerkern) unter den Blocks A und D oder in der Nacktzelle in Block D in Isolationshaft genommen. Und auch die Warmwasserduschen, die auf den ersten Blick als Wohltat erscheinen (gab es diese doch in keinem anderen Gefängnis im Land) hatten nur ein Ziel: Die Häftlinge sollten nicht an kaltes Wasser gewöhnt werden, um ihre Chancen bei einem Fluchtversuch zu mindern. Speziell das Redeverbot setzte vielen Häftlingen zu. Nicht wenige wurden wahnsinnig oder begingen Selbstmord.

Flucht aus Alcatraz

Offiziellen Angaben zufolge gelang es niemals auch nur einem einzigen Insassen aus Alcatraz zu fliehen. Allerdings versuchten es 34 Gefangene vergeblich. Die meisten der Fluchtversuche sind auf Fehlplanungen und Kostenersparnisse zurückzuführen. Auch wenn die spektakuläre Flucht von Frank Morris und den Brüdern John und Clarence Anglin hier immer wieder Zweifel aufkommen lässt. Die Flucht dieser drei Sträflinge diente auch als Vorlage für den Hollywood-Film „Escape from Alcatraz“ aus dem Jahr 1979 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. In dem Film ist Clint Eastwood in der Rolle von Frank Morris zu sehen.

Das Ende des Supergefängnisses

Zur Schließung von Alcatraz im Jahr 1963 führten letztendlich vor allem Baufehler. Das Salzwasser, mit dem die Toiletten betrieben wurden, machte zusammen mit der salzhaltigen Luft aus dem einstigen Superknast ein marodes Relikt. Die letzten 27 Häftlinge, die in Alcatraz untergebracht waren, wurden am 21.03.1963 auf verschiedene Gefängnisse verteilt. Auch die immensen Kosten waren ein Grund für die Schließung. Sogar das Trinkwasser musste mit Schiffen zur Insel gebracht werden.

Die Faszination Alcatraz

Alcatraz faszinierte die Öffentlichkeit und tut dies bis heute. Man malte sich ein grausames Bild von den Zuständen in „The Rock“ und die gefilterten Informationen, die nur vom BOP (Federal Bureau of Prisons) an die Öffentlichkeit gegeben wurden, trugen zum erbarmungslosen Ruf des Hochsicherheitsgefängnisses bei.

Besetzung durch Indianer

Am 8. November 1969 besetzten etwa 40 Indianer die Insel Alcatraz. Damit wollten sie den Vertrag von Fort Laramie durchsetzen, der den Indianern die Nutzung von ehemaligem Bundesgebiet zugesagt hatte, falls es nicht mehr gebraucht würde. Für 47 Cent pro Acre wollten sie Alcatraz übernehmen. Denn das war der Preis, den der US-Bundesstaat Kalifornien den Indianern als Ausgleich für die unrechtmäßige Landnahme im 19. Jahrhundert bot.

Alcatraz heute

Alcatraz ist eine 8,5 Hektar große US-amerikanische Insel in der Bucht von San Francisco.
Alcatraz ist eine 8,5 Hektar große US-amerikanische Insel in der Bucht von San Francisco.

Am 8. November 1969 besetzten Indianer die Insel, um für die Durchsetzung des Vertrags von Fort Laramie zu demonstrieren. Nachdem die Insel durch Besetzungsaktionen der Indianer in den 60er und Anfang der 70er Jahre noch einmal mediale Aufmerksamkeit erreicht hatte und Pläne, sie in ein Casino zu verwandeln, scheiterten, wurde sie 1972 schließlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute ist die ehemalige Gefängnisinsel als Teil der Golden Gate National Recreation Area eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen der Stadt mit über 1 Million Besucher pro Jahr.

Das ehemalige Bundesgefängnis Alcatraz ist täglich geöffnet (außer Weihnachten und Neujahr) und kann im Sommer bis 18 Uhr und in den anderen Jahreszeiten bis 16 Uhr besichtigt werden. Der Besuch des Gefängnisses und der Insel ist kostenlos, jedoch müssen Tickets für die Fähre Alcatraz Cruises an Pier 33 gekauft werden, die alle 30 Minuten von San Francisco aus Alcatraz anfährt. Der Fahrpreis beinhaltet die Audio-Tour im Zellenblock, die auch in deutscher Sprache verfügbar ist. Originalaufnahmen von Zeitzeugen sind aber nur in der englischen Version zu hören.

Besichtigungen im Gefängnis

Im Gefängnis selbst können die Zellen, der Zellenblock, der Speisesaal, die Bibliothek und der Gefängnishof besichtigt werden. Zusätzlich ist im Unterkunftsblock der Wachen eine Gefängnisausstellung aufgebaut. Aber auch ein Modell des Fort Alcatraz während seiner militärischen Nutzung zwischen 1865 und 1868 ist dort zu finden, das ebenso wie die verbliebenen Gebäude aus der Zeit der Bürgerkriege eine Vorstellung davon vermittelt, wie es auf Alcatraz im 19. Jahrhundert aussah.

Spuren der Amerikanisch-Indianischen-Besetzung in den 60er und 70er Jahren, wie die handgeschriebenen Schriftzüge „Indianland“ oder „Indians welcome“ sind auch heute noch zu sehen.

Alcatraz bietet neben seinen Blumengärten, die einen eindrucksvollen Kontrast zu den düsteren Betongebäuden bieten, Lebensraum für seltene Pflanzen und zahlreiche Vögel.

Allgemeine Hinweise für einen Besuch auf der Insel

Alcatraz liegt in unmittelbarer Nähe zu San Francisco und ist von „Frisco“ aus zu sehen.
Alcatraz liegt in unmittelbarer Nähe zu San Francisco und ist von „Frisco“ aus zu sehen.

Auf Alcatraz ist das Wetter oft unvorhersehbar. Es kann sein, dass in San Francisco sommerliche Temperaturen herrschen und es auf Alcatraz empfindlich kalt ist. Hier lohnt es sich auf den „Zwiebel-Look“ zurückzugreifen, um sich an die wechselnden Temperaturen anpassen zu können.

Es gibt auf der Insel keine Möglichkeit, sich etwas zu essen zu kaufen. Mitgebrachtes Essen kann in den Picknickbereichen und im Bereich der Docks verzehrt werden. Dort ist auch das Rauchen erlaubt. Jedoch gibt es auf den Fähren der Alcatraz Cruises ab Pier 33 die Möglichkeit etwas zu essen, zu Trinken oder andere Erfrischungen zu erwerben.

Bildergalerie