Ohio River: Grenze zwischen den Nord- und Südstaaten

Der Ohio, der offiziell auf Englisch 'Ohio River' heißt, ist stolze 1579 Kilometer lang ist.
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Nordamerika ist ein Kontinent mit mächtigen Strömen. Selbst Nebenflüsse können hier mehrere tausend Kilometer lang sein. Ein bemerkenswerter Fluss bringt es zwar nicht auf ganz so viele Kilometer, dafür ist aber jeder einzelne davon schiffbar: Die Rede ist vom Ohio, der offiziell auf Englisch „Ohio River“ heißt und stolze 1579 Kilometer lang ist.

Inhaltsverzeichnis
Ein relativ flaches Gewässer wird auf ganzer Länge schiffbar | Der Ohio ist im besten Sinne grenzwertig | Ein Fluss nach Noten

Ein Fluss, der von der Quelle bis zur Mündung schiffbar ist? Das geht natürlich nur, wenn die „Quelle“ ein Zusammenfluss bereits bestehender Flüsse ist. Der Ohio River entsteht auf genau diese Weise in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania. Dort fließen der Allegheny und der Monongahela ineinander. Auch die Mündung des Ohio ist etwas Besonderes. Er ergießt sich nämlich nicht in einen Ozean, sondern speist einen der berühmtesten und längsten Flüsse der Welt. Nahe der Stadt Cairo im Bundesstaat Illinois fließt der Ohio River in den Oberen Mississippi und wird so ein wichtiger Teil von dessen Flusssystem.

Ein relativ flaches Gewässer wird auf ganzer Länge schiffbar

Jeder der 1579 Kilometer des Ohio River ist schiffbar.
Jeder der 1579 Kilometer des Ohio River ist schiffbar.

Ursprünglich ist der Ohio einmal ein vergleichsweise flacher Fluss gewesen, oft sogar nur wenige Meter tief. Das reichte natürlich nicht aus, um ihn für die Schiffe, die ab dem 19. Jahrhundert entwickelt wurden, befahrbar zu machen. Mit den neuen Schiffen wuchsen freilich auch andere technische Möglichkeiten und so wurde der Ohio River ab dem Ende des Jahrhunderts systematisch vertieft und gestaut. Damit wurde er schließlich auf ganzer Länge für die Binnenschifffahrt schiffbar.

Einmal mehr manifestierte sich so die große Bedeutung des Flusses für den nordamerikanischen Kontinent. Schon in den Pioniertagen, als die Siedler immer weiter in das Land der Indianer vordrangen, wurde der Ohio als einer der wichtigsten Transportwege genutzt. Immer wieder auch fungierte er als Grenze. Mal stellte er die Südgrenze dar, etwa in den Sezessionskriegen, mal galt er als Nordgrenze. Das war zum Beispiel der Fall, als es um die hart umkämpfte Abschaffung der Sklaverei in den noch jungen Vereinigten Staaten von Amerika ging. Heute wird der Ohio als Grenze zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten der USA betrachtet. Das ist zwar nicht die strenge offizielle Lesart, dafür aber das emotionale Empfinden der Bevölkerung.

Der Ohio ist im besten Sinne grenzwertig

Seine Funktion als Grenze nimmt der Ohio River auch bei seinem interessanten Lauf von der Quelle bis zur Mündung oft wahr. Sein Lauf führt ihn von Pittsburgh aus zunächst auf das Dreiländereck zwischen Pennsylvania, West Virginia und Ohio zu und dreht dann bei der Stadt Cincinnati in Richtung Südwesten ab. So ist er anfangs die Grenze zwischen West Virginia und Ohio, geht dann in die Grenzen zwischen Ohio und Kentucky, Kentucky und Indiana und schließlich Kentucky und Illinois über. Bevor der Ohio River in den Upper Mississippi mündet, bekommt er selbst Verstärkung von seinem wichtigsten Nebenfluss. Dabei handelt es sich um den ebenfalls nicht gerade kleinen Tennessee River.

Ein Fluss nach Noten

Dass die Country Music zu den Staaten des mittleren Westens und zu den USA insgesamt gehört wie das Amen zur Kirche, das ist sicher mehr als bekannt. Der Ohio River ist in einem bittersüßen Liebeslied dieser Musikrichtung verewigt worden. Das Lied „The Banks of the Ohio“ wurde von Dolly Parton gesungen und ist bis heute ein Evergreen. In der Interpretation von Olivia Newton-John kam es sogar in deutscher Übersetzung auf den Markt.