Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter dem Indian Summer? | Was macht den Indian Summer so besonders? | Was ist der Grund für die Laubfärbung? | Welche ist die beste Reisezeit um den Indian Summer in den USA zu erleben? | Welche sind die besten Orte, um den Indian Summer zu erleben? | Lohnenswerte Aktivitäten während des Indian Summers | Den Indian Summer mit dem Mietwagen oder dem Wohnmobil erleben | Der Indian Summer in Kanada
Wir haben hier die wichtigsten Infos über das Phänomen Indian Summer für Sie zusammengestellt.
Was versteht man unter dem Indian Summer?
Der Begriff „Indian Summer“ beschreibt den späten Sommer und frühen Herbst in den Adirondack Mountains im Nordosten der USA. Woher der Name für das Phänomen kommt, ist unklar. Es heißt, die amerikanischen Ureinwohner nutzten diese Jahreszeit im Spätsommer einst, um während dieser Wetterperiode nach dem Sommer die Ernte einzufahren. Der Begriff ist bereits seit dem 18. Jahrhundert gängig. In Deutschland ist diese Jahreszeit, in der Bäume in leuchtendes Scharlachrot getaucht werden, als Altweibersommer bekannt.
Wann genau das Naturschauspiel Indian Summer in den USA Einzug erhält, ist jedoch von der Witterung und vom Nachtfrost abhängig. Frostige Nächte und warme Tage verursacht durch Warmluft aus dem Süden und Südwesten sind in dieser Wetterperiode die Voraussetzung, damit die Farbexplosion in Gang treten kann. Der Indian Summer tritt in Nordamerika im Gebiet der Mittelatlantikstaaten, der Neuenglandstaaten, dem Ohio-Tal, dem Gebiet der Großen Seen, dem Mittleren Westen der USA, den Great Plains und in Kanada auf. Meist verbindet man den Indian Summer in Nordamerika jedoch nur mit den Neuenglandstaaten an der Ostküste und Kanada.
Was macht den Indian Summer so besonders?
Als Indian Summer werden die Monate im Frühherbst bezeichnet, wenn sich das Laub verfärbt. Sämtliche Farbnuancen aus dem feurigen Farbspektrum sind dann an den Bäumen zu sehen, was in dieser Wetterperiode viele Touristen in die Staaten an der Ostküste zieht. Den Anfang machen die Blätter des Roten Ahorns, gefolgt von Zuckerahorn und gelber Haselnuss. Im Laufe der Zeit tragen dann auch Roteichen, Buchen, Ulmen, Eschen, Birken und viele andere Baumarten in diesen Wochen ihren Teil zu der einzigartigen roten, gelben und orangen Farbexplosion in der jeweiligen Region bei. Diese Farbenpracht wird unter anderem dadurch verursacht, dass in Nordamerika eine große Vielfalt an Baumarten besteht. Über 800 verschiedene Arten von Bäumen, zum Beispiel Eichen, sind hier zu finden. Zum Vergleich: In Europa sind es nur knapp über 50. Der Altweibersommer auf dem nordamerikanischen Kontinent ist damit ein Naturphänomen, das man einmal im Leben gesehen haben sollte.
Was ist der Grund für die Laubfärbung?
Die Verfärbung des Laubes von grün nach farbenfroh setzt ein, wenn gegen Ende des Jahres das Sonnenlicht zu schwinden beginnt und der Nachtfrost einsetzt. Kurz bevor die Kälte kommt, werden die Tage kürzer, weniger Sonnenlicht trifft auf die Blätter und es wird immer weniger Chlorophyll gebildet, bis die Produktion des Blattgrüns komplett zum Erliegen kommt. Das Chlorophyll färbt die Blätter grün, verschwindet es, wird die „richtige“ Farbe des Blattes sichtbar, die je nach vorhandenem Farbstoff (Beta-Carotin, Flavonol, Anthocyanin) orange, rot oder gelb ist. Unter dem sonnigen Licht schaffen diese lebendigen Farben eine magische Atmosphäre.
Welche ist die beste Reisezeit um den Indian Summer in den USA zu erleben?
Wie intensiv die rote, gelbe oder orange Blattverfärbung im Indian Summer wird, hängt unter anderem vom Regen, dem Zuckergehalt der Blätter der Laubbäume, der Anzahl der Tagesstunden und den Temperaturen ab. Daher ist nur schwer vorherzusagen, wie intensiv der Indian Summer im jeweiligen Jahr zu Tage tritt und wann das Naturphänomen seinen Höhepunkt erreicht. Das macht es schwierig, im Voraus eine beste Reisezeit für eine bestimmte Gegend festzulegen.
Hauptreisezeit ist der Monat Oktober, aber teilweise sind auch schon Ende September erste Verfärbungen im Norden des Landes zu sehen, die sich dann im Laufe des Herbstes bis in den Süden verlagern. Grundsätzlich gilt, umso weiter nördlich man sich aufhält, umso früher ist mit der Laubfärbung zu rechnen. Vor allem in Neuengland, den Großen Seen und den Appalachen mit seinen beträchtlichen Höhen erleben Besucher die erstaunlichen Blüten des Indian Summer. Hier können sie entlang malerischer Straßen fahren, durch herbstliche Wälder wandern und an den Ufern von Seen und Flüssen die Pracht dieser Blüten bewundern.
In den Neuenglandstaaten wie dem Bundesstaat der Kiefern Maine, New Hampshire und Vermont an der Ostküste erreicht die herbstliche Laubverfärbung meist zwischen der letzten Septemberwoche und den ersten beiden Wochen im Oktober ihren Höhepunkt.
In den Staaten Massachusetts, New York, Connecticut und auf Rhode Island ist mit der “peak foliage”, also der maximalen Färbung, meist um den Columbus Day herum zu rechnen, der Mitte Oktober gefeiert wird.
Tipp: Nutzen Sie die Seite https://smokymountains.com/fall-foliage-map/ um auf einer Karte den zeitlichen Ablauf der Laubfärbung im Indian Summer im aktuellen Jahr zu sehen. So können Sie Ihre Reise gezielt danach planen.
Welche sind die besten Orte, um den Indian Summer zu erleben?
Ein klassisches Ziel für die herbstlichen Laubgucker sind die Adirondacks hinter New York und Massachusetts‘ Hauptstadt Boston. Etwa 470 Kilometer im Norden von New York beginnt der Park um den Lake Placid, an dem im Jahr 1980 die Olympischen Winterspiele abgehalten wurden.
Ein weiteres beliebtes Ziel für Touristen, die das Naturphänomen erleben möchten, sind in dieser Jahreszeit Nordamerikas die Great Smoky Mountains im Bundesstaat Tennessee, in denen unter anderem das Laub der Ahornbäume bunte Farbenwelten schafft. Interessante Orte dort sind neben der einzigartigen Landschaft des Nationalparks samt ihrer eindrucksvollen Wasserfälle unter anderem Pigeon Forge, wo einst Dolly Parton ihr „Dollywood“ startete und Gatlinburg, von wo aus sich die Great Smokey Mountains mit ihrem einzigartigen Farbspektrum wunderbar mit dem Auto erkunden oder erwandern lassen.
Besuch der Berkshires lohnt sich
Einen Besuch lohnen außerdem Nordamerikas Berkshires im Staat Massachusetts. Zwar sind dort die bunten Wälder durch Weinberge und Obstplantagen etwas zurückgedrängt worden, jedoch bietet dies seinen ganz eigenen Reiz. Die bunten Flecken an den Bergseiten spiegeln sich in den umliegenden Seen, ein wunderschöner Anblick, der sich beim Genuss von frisch geernteten Cranberries und Äpfeln genießen lässt und zu entspannten Spaziergängen einlädt.
Oder sie erleben im Naturschauspiel Indian Summer einen wunderschönen Roadtrip über die Route 100, die quasi mittig von Nord nach Süd durch Vermont verläuft. Auch hier spielen die Adirondacks eine Rolle. Die Blattverfärbung des Indian Summer lockt nicht nur Fotografen und Naturliebhaber an. Vielmehr lädt sie auch zu malerischen Wanderungen und Fahrten entlang der Landstraßen ein, die sich meist auf Tausende von Metern erstrecken.
Aber nicht nur die Bundesstaaten im Osten der USA haben einen Indian Summer zu bieten. Auch im Denali Park in Alaska färben sich die Blätter der Laubbäume. Das Farbenspiel beginnt an diesem Ort, an dem sich auch der höchste Berg der USA, Mount McKinley befindet, deutlich früher. Hier kann man sich bereits Ende August am bunten Farbenspiel der Blätter der Laubbäume erfreuen.
Lohnenswerte Aktivitäten während des Indian Summers
Der Indian Summer lädt zu einer Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten unter freiem Himmel ein. Schließlich ist es die letzte Zeit im Jahresverlauf, in der sich die Landschaft bei warmen Temperaturen und ohne Schnee genießen lässt. Der Indian Summer markiert den Übergang zu kühlerem Wetter. Somit bietet der Indian Summer Möglichkeiten für eine Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten in der Natur wie Wandern, Kajakfahren oder Mountainbiken. Viele der bunt werdenden Wälder befinden sich an und um Seen oder liegen grundsätzlich in Gebieten, in denen sich viele Seen befinden, wie zum Beispiel in Vermont.
Zudem führt einer der weltweit bekanntesten Weitwanderwege durch die bunten Wälder des Indian Summer: der Appalachian Trail. Auch wenn Sie keine Zeit haben, die gesamte Strecke über 350 Kilometer zu erwandern, so lohnt es sich doch, eine Tagestour oder eine kleine mehrtägige Wanderung auf dem bekannten Wanderweg zu unternehmen und die farbenfrohe Pracht zu genießen.
Den Indian Summer mit dem Mietwagen oder dem Wohnmobil erleben
Im Herbst, wenn die Wälder durch die Färbung von Ahorn, Zuckerahorn und mehr zu leuchten beginnen, lassen sich die Bundesstaaten im Nordosten der USA auch wunderbar mit dem Wohnmobil oder dem Mietwagen erkunden. Die Region ist gemeinhin als Neuengland bekannt und umfasst die Bundesstaaten Conneticut, New Hampshire, Maine, Massachusetts, Rhode Island und Vermont. Die Mittelatlantikstaaten schließen sich im Westen an Neuengland an.
Sehr schön ist zum Beispiel eine Rundreise über Hartford, Litchfield Hills, den Mohawk Trail, Burlington, Smuggler’s Notch, den Kancamagus Highway und die White Mountains nach Portland und Camden zum Acadia National Park.
Allerdings ist der Nordosten der USA kein günstiges Reiseziel. Denn Neuengland ist mit die teuerste Ecke im Land. Nichtsdestotrotz lohnt die Rundreise. Denn hier dreht sich alles um den Indian Summer und es sind alle erdenklichen Aussichten auf die Farben und die Pracht der bunten Wälder geboten.
Wenn Sie möchten, können Sie die Reise problemlos um weitere sieben Tage verlängern, wenn Sie noch einen Abstecher nach Brunswick machen und einige Tage mehr an den einzelnen Orten verweilen. Rafting-Touren, Wanderungen oder Radtouren laden dazu ein, die Gegend im Herbst noch intensiver zu erleben.
Weitere schöne Reiseziele im Indian Summer in den USA
- Route 7, Connecticut
- Blue Ridge Parkway, Virginia
- Highway 89, Grand Teton National Park Wyoming
- Park Loop Road, Arcadia National Park, Maine
- Denali National Park & Preserve, Alaska
- Brattleboro – Newport, Vermont
- Sonoma – Napa Valley, Kalifornien
- Gatlinburg – Wears Valley, Great Smokey Mountains, Tennessee
- Kancamagus Highway in den White Mountains, New Hampshire
Der Indian Summer in Kanada
Wenn sich in den Bundesstaaten der USA Anfang Herbst die Blätter an den Bäumen und somit die Laubwälder bunt verfärben und die Wälder in eine farbenprächtige Landschaft verwandeln, ist auch in den Wäldern Kanadas Indian Summer. Besonders Kanadas Osten ist hier eine Reise wert und lässt sich gegebenenfalls mit einem Besuch in Neuengland verbinden. Besonders die Nationalparks sind es, die in Kanada in diesen Wochen eine Reise lohnen, wenn sich im Herbst die Blätter an den Bäumen verfärben. Nova Scotia, eine beeindruckende Provinz Kanadas, erstrahlt im Herbst in einem zauberhaften Indian Summer.
In diesen Nationalparks Kanadas lässt sich der Indian Summer in all seiner Farbenpracht erleben
- Algonquin Provincial Park: Der Algonquin Provincial Park liegt in Kanada in der Provinz Ontario und bietet neben bunten Bäumen auch zahlreiche Seen, hoch aufragende Felswände, Sümpfe und eine vielfältige Tierwelt. Mit Glück können Sie hier auch Bären sehen. Der Park befindet sich in Kanada nicht weit von Toronto entfernt. Kanadas Hauptstadt Ottawa liegt rund drei Stunden Fahrt entfernt. Der Besuch lässt sich hervorragend mit einem Abstecher zum Parc national du Canada de la Mauricie verbinden.
- Parc national du Canada de la Mauricie: Der La Mauricie National Park befindet sich in Kanada in der Provinz Québec nicht weit von Kanadas Hauptstadt Ottawa entfernt. Auch hier färben sich die Blätter im Herbst in unnachahmlicher Weise.
- Killbear Provincial Parc: Der Park in Kanadas Provinz Ontario ist vor allem für seine Küste und seine Sandstrände bekannt. Hier gibt es unterschiedliche Arten von Schildkröten und andere seltene Tierarten zu bestaunen. Und natürlich die Farbenpracht der Wälder im Herbst.
- Laurentides Provincial Park: Über 2000 Seen, viele Berge und eine wunderschöne Landschaft hat dieser kanadische Park zu bieten. Sie können hier nicht nur die Wälder in ihren leuchtenden Farben bewundern, sondern auch angeln oder anderen Outdoor-Aktivitäten nachgehen.
- Thousand Islands Nationalpark: Der Park liegt in der Grenzregion zwischen den USA und Kanada und ist der kleinste Nationalpark Kanadas. Das UNESCO-Biosphärenreservat besteht aus sage und schreibe 1.864 Inseln.
- Parc National de la Jacques-Cartier: Québec ist ein wahres Paradies für all diejenigen, die den Indian Summer in all seiner Pracht feiern wollen. Sehr schön ist zum Beispiel der rund 40 Kilometer nördlich der Stadt Québec City gelegene Nationalpark am Flusstal des Rivière Jacques-Cartier. Hier können Sie die 20 verschiedenen Arten des Ahornbaumes und neun Eichenarten vom Boot aus bestaunen, wobei die Provinz Québec vor allem für ihre Zuckerahornwälder bekannt ist. Der Besuch des Nationalparks lässt sich hervorragend mit einem Abstecher in die Stadt Québec City verbinden.