Inhaltsverzeichnis
Mehr als 3 Millionen Besucher pro Jahr | Tickets für Touren im und am Lake Powell | Wetter und Klima | Sehenswürdigkeiten | Hotels, Apartments und Ferienwohnungen | Besichtigungen nahe Wahweap Marina | Bootstouren von Wahweap Marina | Navajo Bridge | Rainbow Bridge National Monument | Page | Bootsanmietungen | Lees Ferry | Abstecher nach Old Paria
Am 22. September 1966 eröffnete Ladybird Johnson den Damm und es dauerte 17 Jahre bis der Lake Powell vollständig gefüllt war. 1956 hatten die Bauarbeiten begonnen, die dabei den zweitgrößten künstlichen See der USA schufen, indem der zweitgrößte Canyon der Erde unter Wasser gesetzt wurde. Der gewaltige Eingriff in die Natur hat flussaufwärts eine Uferlinie geschaffen, die mit ihren vielen Verzweigungen länger als die amerikanische Westküste ist. Das Wasser des Colorados wird durch den Glen Canyon Dam seit 1963 zum zweitgrößten Stausee der USA mit 33,3 Mrd cbm Wasser gestaut. Die Uferlinie umfasst 3.150 km.
Der See reicht vom südlichen Ende bei Page bis weit nach Utah hinein. Einzigartige Gesteinformen, wie sie im Grand-Canyon-N.P. vorherrschen, bilden die Ufer des 173 m tiefen Sees. Rotbrauner Navajo-Sandstein, weißer Entrada-Sandstein und andere bunte Sedimentgesteine zeugen von der langen, bis ins Mesozoikum (vor 245 bis 65 Mio. Jahren) zurückreichenden Geschichte der Region. Enge Canyons, karge Badlands, versteckte Buchten und Inseln prägen die Landschaft.
Mehr als 3 Millionen Besucher pro Jahr

Das trockene, sonnige Klima und das große Angebot an Freizeitmöglichkeiten lockt alljährlich über 3 Mio. Besucher. Nördlich und nordwestlich des Lake Powell liegen weitere Nationalparks mit ähnlichen geologischen Formationen: Zion, Bryce, Capitol Reef, Canyonlands und Arches N.P.
Den Namen erhielt der See nach Major John Wesley Powell (1834 – 1902), der den Grand Canyon 1869 erforschte. Ein fotogenes Panorama bietet sich entlang des US-Highway 89: rötlichbraune, glatte Sandsteinwände, tiefeingeschnittene und zerklüftete Canyons. Die mittleren und nördlichen Teile des Sees sind über den US-Highway 95 bzw. 276 zu erreichen. Eine Fähre verbindet die beiden Abschnitte des Hwy. 276. – Mehr Informationen bietet die offizielle Internetseite. utah.com bietet Übernachtungsmöglichkeiten sowie Fotos und Videos.
Landkarte
Tickets für Touren im und am Lake Powell
Tickets für Aktivitäten rund um und Touren im Lake Powell finden Sie auf www.getyourguide.de.
Wetter und Klima
Generell ist es trocken und warm, im Sommer ist es besonders heiss, 35 Grad Celsius sind keine Besonderheit. Gelegentlich treten Gewitter auf. Die Winter sind kühl, Temperaturen um Null Grad Celsius sind möglich. Beste Reisezeiten sind der Frühling und der Herbst.
Sehenswürdigkeiten

Glen Canyon National Recreation Area (Offizielle Webseite)
Der Glen Canyon Dam ist mit 216 m einer der höchsten Staudämme der USA. Dieses 1956 begonnene Bauwerk staut den Colorado River über 300 km bis weit in das angrenzende Utah hinein. Gewonnen wurde neben der Energie ein 645 qkm großes Wasserreservoir, das zu vielfältigen Freizeitaktivitäten einlädt. Die 5.000 qkm umfassende Glen Canyon National Recreation Area gehört zum National Park System und grenzt im Nordosten an den Canyonlands Nationalpark, im Süden an den Grand-Canyon-Nationalpark. Anfahrt zum Lake Powell mit Auto von Phoenix/Arizona etwa vier Stunden, von Las Vegas/Nevada etwas länger. Der Zugang zum Gebiet kostet Eintritt.
Carl Hayden Visitor Center (Offizielle Webseite)
Carl Hayden Visitor Center am Highway 89 nahe Page in Arizona. Es gibt (teils interaktive) Ausstellungen, Ranger-geleitete Touren und einen Orientierungsfilm. Angeboten wird auch die Möglichkeit, den Damm auf einer geführten Tour zu besichtigen (dam tour, jeweils um 9, 11, 13 und 15 Uhr). Tickets müssen rechtzeitig vorher am Ticket Desk bestellt werden (kostenlos). Rücksäcke, Handtaschen u.Ä. dürfen auf der Tour nicht mitgenommen werden und müssen im Auto bleiben (keine Gepäckfächer im Visitor Center!), Film- und Fotoaufnahmen innerhalb des Damms sind nicht erlaubt. Mit einem Fahrstuhl geht es in die Tiefe. Das Visitor Center hat seinen Namen von einem US-Senator aus Arizona, es gehört dem Bureau of Reclamation, wird aber vom National Park Service betrieben. Direkt am Visitor Center führt die US 89 über den Colorado-Fluss (Glen Canyon Bridge). Die Brücke kann auch zu Fuß betreten werden und gibt durch einen starken Maschendrathzaun den Blick auf den Glen Canyon Dam „frei“ (mit Löchern im Drahtzaun für Fotoaufnahmen!).
Marinas am Lake Powell
Die wesentlichen Freizeitaktivitäten finden am oder besser gesagt auf dem Wasser des Lake Powell statt. Es gibt 6 Marinas, die zum Teil sehr weit voneinander entfernt sind. Touristisch am bedeutendsten ist die Wahweap Marina.
Wahweap Marina
Etwa 3 Meilen über das Wasser vom Glen Canyon Dam entfernt und 6 Meilen über Land von der Stadt Page. Hier gibt es viele touristische Angebote vom Ruderboot über das Hausboot bis zu Besichtigungstouren. Um hier zu wohnen ist eine rechtzeitige Reservierung insbesondere in der Zeit von Mai bis Oktober unbedingt erforderlich.
Wahweap Marina wurde nach dem Wahweap Canyon benannt, der nun vom Lake Powell bedeckt ist. Das Wort stammt aus der Sprache der Paiute-Indianer und meint bitteres oder alkalisches Wasser. Es gilt die Arizona-Zeit, die in der Hauptsaison (Sommerzeit) eine Stunde vor der Utah-Zeit liegt! Die Wahweap Marina wird von ARAMARK betrieben, dem einzigen Konzessionär des National Park Service. Geboten werden Unterkünfte, Lebensmittel, Geschenke, Tankstelle und alle maritimen Dienstleistungen.
Dangling Rope Marina
liegt etwa 40 See-Meilen vom Glen Canyon Dam und 55 See-Meilen von der Hall’s und Bullfrog Marina entfernt. Sie ist ein Stopp auf der Fahrt zur Rainbow Bridge. Es gibt keinen Landzugang und Hausboote können hier nicht gemietet werden. Im wesentlichen dient diese Marina dem Auftanken von Booten.
Bullfrog Marina
ist die zweitgrößte Marina am Lake Powell und etwa 95 See-Meilen vom Glen Canyon Dam entfernt, gegenüber der Hall’s Crossing Marina. Beide Marinas sind durch die John Atlantic Burr Ferry miteinander verbunden, die nach dem Prinzip first-come, first-served fährt und übersetzt. Rechtzeitiges Erscheinen (etwa 30 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt) ist daher zu empfehlen. Die Überfahrt dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Die nächstgelegene Stadt ist Hanksville, Utah, mit nur eingeschränktem Angebot. In Bullfrog Marina gilt Utah-Zeit.Das Visitor Center am Highway 276 ist von Anfang April bis Mitte Oktober von 8 bis 17 Uhr geöffnet und zeigt Ausstellungen zur Geschichte des Glen Canyon sowie das Modell eines Slot-Canyon.
Hall’s Crossing Marina
ist 95 See-Meilen vom Glen Canyon Dam und etwa 90 Land-Meilen von Blanding, Utah, entfernt. Hier gilt ebenfalls Utah-Zeit. Es gibt Lebensmittel-Stores, Hotels und einen Flugservice nach Blanding. Zu erreichen ist die Marina über den Highway 276, der durch offenes Land mit grasendem Vieh führt. Die Hall’s Crossing Boater Contact Station ist ein Informationszentrum ohne “menschliche Besetzung” (self-serve) und im Sommer von 8 bis 22 Uhr geöffnet. Toiletten befinden sich hier.
Hite Marina
liegt sehr isoliert am nördlichsten Zipfel des Lake Powell, etwa 90 Meilen von Blanding, Utah, entfernt, über den Highway 95 zu erreichen. Es gibt keine Lodge und nur einen einfachen Campingplatz sowie einen maritimen Store. Die Ranger Station ist nur von Fall zu Fall geöffnet.
Antelope Point
wurde im Juli 1999 eröffnet und soll sich noch entwickeln. Die Marina kann nur tagsüber genutzt werden (5 bis 21 Uhr Arizona-Time).
Hotels, Apartments und Ferienwohnungen
Hotels, Apartments und Ferienwohnungen in der Nähe des Lake Powells finden Sie unter www.booking.com.
Besichtigungen nahe Wahweap Marina

Glen Canyon Dam Overlook
Von der US 89 führt westlich, 2,4 km vom Carl Hayden Visitor Center entfernt, ein Scenic View Drive; am Ende des Drives befindet sich ein Parkplatz. Von hier führt ein etwa 150 m langer Weg mit Handreling die Felsen hinunter zu einem Aussichtspunkt auf den Colorado River.
Horseshoe Bend View
Etwa 8 km südlich des Carl Hayden Visitor Center auf der US 89, südlich des Marker 545, führt eine ungeteerte Straße westlich in die Hügel bis zu einem Parkplatz. Nach etwa 650 Metern auf einem sandigen Weg erreicht man den Aussichtspunkt. Hier macht der Colorado River eine große hufeisenförmige Kehre.
Wiregrass Canyon
Der Wiregrass Canyon ist nur nach einer längeren, anstrengenden Wanderung zu erreichen. Von Page geht es die US 89 nordwärts Richtung Big Water, Utah. Zwischen den Highway-Marker 7 und 8 geht es rechts ab (Richtungshinweiser „Big Water City“). Nach etwa 500 m (Richtungshinweiser „Glen Canyon National Recreation Area – State Highway 12) etwa 7,5 km weiter bis zum Parkplatz der Wiregrass Canyon Back Country Use Area. Zum Wiregrasss Canyon führt kein eigentlicher Wanderweg, sondern die Auswaschung (wash), der jedoch leicht zu folgen ist. Zu sehen gibt es farbige Felsen, balanzierende Felsblöcke (balanced rocks) und natürliche Brücken (natural bridges). Achtung: Im nassen Zustand wird die Piste der Zufahrt unpassierbar, deshalb nicht bei aufziehenden Gewittern einfahren. Der Wiregrass Canyon bietet wenig Schatten und die Felsen reflektieren die Sonnenhitze gnadenlos. Die Wanderung sollte daher früh morgens begonnen werden, ein ausreichender Wasservorrat ist mitzuführen (etwa 4 Liter pro Tag). Damit Ihre Wanderutensilien komplett sind, haben wir eine Checkliste für Tagestouren in den USA erstellt: Checkliste für den Wander-Urlaub.
Cathedral in the Desert
Die sog. Kathedrale in der Wüste ist normalerweise unter Wasser. Wegen des derzeit geringen Wasserstandes ist sie aber zumindest teilweise zu besichtigen. Sie liegt am Ende des Clear Creek Canyon, am Escalante Arm, etwa 23 Meilen von Bullfrog entfernt.
Bootstouren von Wahweap Marina
Tickets für Bootstouren können insbesondere in der Wahweap Marina selbst, bei der Chamber of Commerce in Page sowie im John Wesley Powell Memorial Museum erworben werden. Die „klassische“ Besichtigungstour der europäischen Touristen ist die Fahrt zur Rainbow Bridge. Beachten Sie bei Ihren Planungen, dass die Halbtagestour nur einmal am Tag durchgeführt wird. Wem der Preis zu hoch ist bzw. wer lediglich einen Eindruck vom Lake Powell gewinnen möchte, ist auch mit einer Canyon-Fahrt gut bedient. Der Antelope Canyon ist dabei eindrucksvoller als der Navajo Canyon, die Tour Navajo Tapestry ist mithin nur bedingt empfehlenswert.
Navajo Bridge
Die alte und die neue Navajo Bridge spannen sich über den Marble Canyon. Es ist eine von nur sieben Möglichkeiten, den Colorado River auf einer Strecke von insgesamt 1.200 km zu überqueren. Beide Brücken sind ähnlich im Äußeren und imposant in die Landschaft eingefügt. Doch technisch unterscheiden sich die Brücken gewaltig. Die neue Brücke ist technisch modern konstruiert und gleicht nur in ihrem Erscheinungsbild der alten, 1927/28 errichteten Brücke, die heute nur noch als Fußgängerbrücke dient.
Rainbow Bridge National Monument

In einem der vielen Nebencanyon befindet sich das Rainbow Bridge National Monument. Mit 88 m Höhe und 82 m Spannweite ist es der grösste natürliche Felsbogen der Erde. Niemand darf über sie gehen, niemand darf durch den Brückenbogen hindurchgehen, denn die Rainbow Bridge ist den Navajo-Indianern heilig. Der Sage nach retteten sich durch die Brücke einige Navajo vor einer Sintflut, der einzigen Öffnung der einstigen Vorwelt in die Welt von heute. Einer anderen Legende zufolge haben sich Krieger durch die gigantische Felsenöffnung vor Feinden gerettet. Die Gegend ist immer noch Siedlungsgebiet der Navajo. Spuren ihrer Vorfahren finden sich z.B. im Navajo Canyon. Das enge Tal dringt auf einer Länge von 25 km in das Colorado Plateau hinein. Ganz am Ende befinden sich rund tausend Jahre alte Ruinen der Anasazi-Ureinwohner, deren Verschwinden bis heute rätselhaft ist.
Die Rainbow Bridge ist nur per Boot oder zu Fuß zu erreichen. Es gibt halb- und ganztägige, allerdings sehr teure Bootsfahrten ab Wahweap Marina und Halls Crossing. Alternative ist ein eigenes oder gemietetes Boot, von der Bootsanlegestelle führt ein 800 m langer Weg zur Brücke. Auf dem Seeweg ist die Brücke etwa 80 km von Wahweap, Bullfrog oder Halls Crossing entfernt. Noch beschwerlicher ist der anstrengende Fußweg, der durch das Land der Navajo-Indianer führt und eine entsprechende Erlaubnis (permit) erfordert. Um die beiden möglichen Trailheads (Navajo Mountain Trailhead: einfacher Weg 14 Meilen, Rainbow Lodge Site Trailhead: einfacher Weg 13 Meilen; beide Trails sind nicht markiert, daher gutes Kartenmaterial erforderlich) zu erreichen, ist ein geländegängiges Fahrzeug erforderlich.
Page
Ursprünglich als Unterkunft für die am Aufbau des Glen Canyon Dam Beschäftigten gebaut, ist die Stadt Page heute das touristische Zentrum der Glen Canyon NRA und Ausgangspunkt der meisten Aktivitäten im südlichen Bereich des Lake Powell. Die Stadt bietet alle touristischen Infrastruktureinrichtungen. Sehenswert ist das John Wesley Powell Memorial Museum (Offizielle Webseite). Gezeigt werden Erinnerungsstücke an die Colorado Erkundung des Pioniers (u.a. eine Nachbildung des benutzten Langbootes) sowie geologische und historische Fundstücke aus der Gegend. Im Visitor Center können auch Tickets für Ausflüge erworben werden.
Bootsanmietungen
Motor-, Haus- und Ruderboote sowie Kayaks können gemietet werden (power boats, houseboats, personal watercraft, kayaks). Auch für die Hausboote ist eine Führerschein nicht erforderlich.
Lees Ferry
Gut 24 km auf dem Fluss vom Glen Canyon Dam entfernt geben Lees Ferry und der Lonely Dell Ranch Historic District einen Einblick in das Leben der Pionierzeit. Mit dem Pkw erreicht man Lees Ferry, in dem man von Page auf der US 89 südlich nach Bitter Springs fährt, dann dem Highway 89 A nördlicher Richtung bis zur Navajo Bridge folgt (22 km). Lees Ferry liegt etwa 90 m westlich der Brücke (Gesamtentfernung von Page = 37 km). Lees Ferry ist heute noch zentraler Anlaufpunkt der Rafting-Touren. Von April bis Oktober starten hier die 5 bis 14tägigen Touren durch den Grand Canyon (bei Lees Ferry beginnt offiziell diese gewaltige Landschaft) und hier enden die 4tägigen Touren über den Paria River.
Nur etwa 100 m von der Bootsrampe entfernt liegen einige kleinere historische Gebäude. Das größte von ihnen ist das sog. Lees Ferry Fort, das von den Mormonen um 1874 errichtet wurde als Schutz vor Navajo-Übergriffen. Etwa 1,6 km den Fluss hinauf liegt die ursprüngliche Stelle der Fährüberfahrten. Von 1873 bis 1928 war das Fährboot hier in Betrieb und brachte insbesondere Mormonen-Auswanderer von Utah nach Arizona. Der erste Siedler im Gebiet war John Doyle Lee, der 1971 eintraf und eine Ranch gründete. Diese war bis etwa 1940 in Betrieb. Die Reste der Lonely Dell Ranch sind heute Historic District und können besucht werden.
Abstecher nach Old Paria
Etwa 65 km nordwestlich von Page zweigt von der US 89 eine Piste zum Paria Movie Set und nach Old Paria ab. Dieses Gebiet war Kulisse zahlloser Westernfilme und ist frei zugänglich. Man kann durch halbverfallene Filmkulissen und Haus- und Minenreste der Jahrhundertwende wandern und die rot-weiß gebänderten Klippen und Badlands auf sich wirken lassen.