Pacific Crest Trail: Wandern entlang der Westküste

Jedes Jahr machen sich viele auf den Weg, um einmal von Nord nach Süd durch die USA zu wandern. Den Weg, den sie beschreiten, ist der Pacific Crest Trail.

Einmal auf eigene Faust quer durch die USA fahren, das ist schon etwas, was Respekt verdient. Aber einmal von Nord nach Süd durch die USA wandern, das ist noch mal etwas ganz anderes. Doch tatsächlich machen sich nicht wenige Menschen Jahr für Jahr auf den Weg, um genau dieses Reiseabenteuer zu bestehen. Den Fernwanderweg, den sie dabei beschreiten, ist der Pacific Crest Trail.

Inhaltsverzeichnis
Landkarte und Verlauf des Pacific Crest Trails | Auf einem Wanderweg durch fünf Klimazonen | Landschaftliche Schönheit des Pacific Crest Trails | Planung ist alles

Profis kürzen seinen Namen gern als PCT ab, der Weg wird aber manchmal auch als Pacific Crest National Scenic Trail bezeichnet. Und wahrlich, „scenic“, was so viel wie landschaftlich reizvoll oder auch malerisch bedeutet, ist dieser Weg ganz ohne Zweifel. Er führt von Manning Park im kanadischen Britisch-Kolumbien bis hinunter zur Grenze der USA mit Neu Mexiko. Dazwischen liegen knapp 4300 Kilometer Entfernung, die man auf dem zu Fuß zurücklegt. Offiziell ist der Trail aber auch als Reiterweg zugelassen. Darüber hinaus wird er zunehmend zumindest auf bestimmten Strecken, auch per Mountainbike bewältigt.

Damit Ihre Wanderutensilien komplett sind, haben wir uns hingesetzt und auch für die Wanderer unter Ihnen eine praktische Checkliste für Tagestouren in den USA erstellt: Checkliste für den Wander-Urlaub in den USA.

Landkarte und Verlauf des Pacific Crest Trails

Auf einem Wanderweg durch fünf Klimazonen

Ernst zunehmende Wanderer oder Hiker würden allerdings nicht im Traum daran denken, den Pacific Crest Trail auf irgendeine andere Weise als auf Schusters Rappen in Angriff zu nehmen. Schließlich können sie nur dann darauf hoffen, dass sie sich irgendwann einmal die Auszeichnung zum „Triple Crowner“ erwerben können. So dürfen sich nur Wanderer bezeichnen, die neben dem PCT auch den Appalachian Trail (führt über rund 3500 Kilometer von Georgia bis Maine) und den Continental Divide Trail (führt über rund 5000 Kilometer entlang der nordamerikanischen kontinentalen Wasserscheide von Mexiko bis nach Kanada) erwandert haben.

Doch zurück zum Pacific Crest Trail. Zwischen 300 und 400 Männer und Frauen machen sich pro Jahr auf, um zumindest auf Teilabschnitten zu wandern und zu trainieren, bevor sie irgendwann so fit sind, dass sie sich die gesamte Distanz zutrauen. Auf Teilen des PTC kann die Luft schon mal etwas dünner werden, denn der Weg führt durch die Sierra Nevada in Kalifornien und über die Kaskadenkette, die durch die US-Bundesstaaten Oregon und Washington verläuft. Den absoluten Höhepunkt erreicht man übrigens in Kalifornien. Wer den Forester-Pass überquert, der befindet sich auf 4009 Meter Höhe über Normalnull. Das hat dann definitiv „alpine“ Qualitäten.

Landschaftliche Schönheit des Pacific Crest Trails

Möchten Sie den „Pacific Crest Trail“  absolvieren, dann müssen Sie auch den „Hart's Pass“ in Washington überqueren.
Möchten Sie den „Pacific Crest Trail“ absolvieren, dann müssen Sie auch den „Hart’s Pass“ in Washington überqueren.

Der Reiz dieses Trails liegt nicht nur in den körperlichen Herausforderungen, die er ganz sicher mit sich bringt. Er liegt auch und vor allem in der landschaftlichen Schönheit, die er offenbart. Ist schon die Bergwelt als solche imposant, so bewegt sich der Wanderer zudem auch noch durch diverse Nationalparks. Ein paar Zahlen mögen das verdeutlichen: Der PCT führt durch drei Bundesstaaten und sieben Nationalparks. Wer ihn auf der gesamten Länge bewältigt, der kommt durch 24 Nationalwälder und erlebt 33 ausgewiesene Wildnisgebiete. Zum Abschluss der Tour hat man fünf sehr unterschiedliche geografische Region durchwandert, von denen jede ein eigenes Klima und ihre eigene Tier- und Pflanzenwelt aufweist. Landschaftlich ist von schneebedeckten Gipfeln bis zur Wüste alles dabei.

Das sagt einerseits viel über die Schönheit des Pacific Crest Trails aus, weist aber natürlich auch auf die logistischen Schwierigkeiten hin, mit denen Wanderer es dort zu tun bekommen.

Planung ist alles

Der „Pacific Crest Trail“ bietet viele wunderschöne Ausblicke. Hier sehen Sie Palm Springs.
Der „Pacific Crest Trail“ bietet viele wunderschöne Ausblicke. Hier sehen Sie Palm Springs.

Um die ganze Distanz in einem Zug zurücklegen zu können, ist sorgfältige Planung absolute Voraussetzung. Wie viel Gepäck kann sich der Wanderer zumuten, was gehört auf jeden Fall zur Ausrüstung, wo kann man an Gewicht und Volumen sparen? Auch Fragen nach der Beschaffung von Lebensmitteln und Hilfsmöglichkeiten, wenn es während der Wanderung tatsächlich einmal zu einem Unfall oder einem Schwächeanfall kommen sollte, sollten vorab unbedingt geklärt werden.

Gelegenheit dazu und zu einem praktischen Training gibt es jedes Jahr am letzten Wochenende im April. Dann wird von Campo in Kalifornien aus eine Probewanderung über gut 30 Kilometer gestartet. Bei dieser Auftaktveranstaltung zur Wandersaison können Hiker sich über alle Fragen rund um die Tour und den Trail informieren. Die Veranstaltung hat übrigens den relativ umständlichen Namen „Annual Day Zero Pacific Crest Trail Kick Off“ und wird in Hikerkreisen oft als „ADZPCTKO“ abgekürzt.