Die Amerikaner fahren zumeist sehr rücksichtsvoll und defensiv; dies gilt vor allem auf den Land- und Fernstrecken. Im Großstadtverkehr hingegen ist zunehmend eine hektische und drängelnde Fahrweise wie hierzulande festzustellen.
Inhaltsverzeichnis- Entfernungen
- Geschwindigkeitsbegrenzungen
- Fußgänger
- Schulbusse
- Fahrspuren
- Rechtsabbiegespur
- Rechtsabbiegen bei roter Ampel
- Carpool-Spuren
- Kreuzungen mit Stoppschild an jeder Straße
- Überholen
- Verkehrskontrollen
- Baustellen
- Parken/Anhalten
- Alkohol am Steuer
- Durchgehende Einzel- oder Doppellinien in der Straßenmitte
- Anschnallpflicht
- Liegenbleiben mit leerem Tank
- Kinder an Bord
- Licht einschalten bei Regen
- Cannabis am Steuer
- Automatisierte Verkehrsüberwachung
- Straßentunnel
- FAQs zu Verkehrsregeln in den USA
Entfernungen
Entfernungsangaben auf Straßenschildern erfolgen beispielsweise in Meilen (1 Meile = etwa 1,6 Kilometer), Geschwindigkeitsbegrenzungen ebenfalls in Meilen.
Höchstgeschwindigkeit auf den Interstate-Highways außerhalb von Ballungsräumen etwa 65 mph (mph = miles per hour, Meilen pro Stunde), entspricht etwa 104 km/h.
Bei manchen Mietwagen zeigt der Tachometer Meilen und Kilometer gleichzeitig an.
Geschwindigkeitsbegrenzungen
Geschwindigkeitsbegrenzungen (speed limits) sind innerorts (city limits) so geregelt, dass im Allgemeinen 25 bis 35 mph (Miles per hour = 40 – 48 km/h) gefahren wird. In der Nähe von Schulen wird häufig auf 15 mph (24 km/h) reduziert, meist blinkt eine Ampel, um auf die reduzierte Geschwindigkeit hinzuweisen.
Diese Verkehrsregeln gelten je nach Bundesstaat unterschiedlich streng und werden auch unterschiedlich kontrolliert.
Auf den Fernstraßen sind 55 bis 75 mph (88 bis 120 km/h) die Regel. Die Zulässigkeit variiert von Staat zu Staat, wobei die 75 mph eher seltener zu finden sind.
Man ist also gut beraten, auf die Beschilderungen zu achten, um drastische Strafen wegen Überschreitens der Geschwindigkeitsbegrenzung (speeding) zu vermeiden. Die Polizei lässt, wenn man erwischt wird, nicht mit sich spaßen. Zu bezahlen ist in vielen Bundesstaaten vor Ort und cash.
In einigen Bundesstaaten dürfen Radarfallen auch verdeckt eingesetzt werden. Es gibt jedoch weiterhin Regionen, in denen Polizeifahrzeuge gut sichtbar positioniert werden müssen.
Übrigens: Auch langsames Fahren, das den Verkehr behindert, kann zu einem Strafmandat führen.
Ein auf der Spitze stehendes gelbes Rechteck mit Richtungspfeil und einer Meilenangabe darunter benennt die Maximalgeschwindigkeit für Kurven.
Fußgänger
Fußgänger haben in den USA immer Vorrecht. Jeder amerikanische Autofahrer lässt dem schwächeren Verkehrsteilnehmer stets den Vortritt.
Auch innerhalb von Orten wird nicht gehupt, wenn man bei „rot“ die Ampel als Fußgänger überquert. Diese schöne Sitte sollte man auf jeden Fall übernehmen.
Schulbusse

Schulbusse sind eine amerikanische Besonderheit. Sie werden für die täglichen Fahrten der Schüler zur und von der Schule eingesetzt. Die Fahrzeuge sind nicht zu übersehen: knallgelb, bullig im Aussehen und tragen die Aufschrift „school bus“.
Hält der Schulbus, schaltet der Fahrer alle Blinklichter ein. Es muss stets damit gerechnet werden, dass der Bus hält, um Schüler ein- und aussteigen zu lassen (Blinklichter am Bus gehen an).
In diesem Fall müssen alle anderen Verkehrsteilnehmer ihre Fahrzeuge stoppen, auch diejenigen, die aus der Gegenrichtung kommen. Das Stopgebot ist unbedingt einzuhalten!
Erst wenn die Blinklichter ausgeschaltet sind, darf auf beiden Fahrspuren weitergefahren werden.
Fahrspuren
Auf Highways mit dreispurigen Richtungsfahrbahnen soll der normale Durchgangsverkehr die mittlere Spur benutzen.
Die rechte Spur ist für langsame Fahrzeuge und Fahrzeuge gedacht, die den Highway verlassen. Die linke Spur dient primär dem Überholverkehr.
Rechtsabbiegespur
Eine Besonderheit der amerikanischen Straßenführungen ist es, dass die rechte Fahrspur plötzlich zur Rechtsabbiegespur werden kann. Dies wird durch den Verkehrshinweis „this lane must turn right“ angezeigt. Befindet man sich auf dieser Spur, muss man rechts abbiegen. Solche Details gehören zu den typischen Verkehrsregeln in den USA.
Gleiches kann natürlich auch für die linke Spur im umgekehrten Sinne gelten. Diese Besonderheit gilt sowohl innerstädtisch als auch im Fernverkehr.
Wer „Strecke“ fahren will oder nicht genau weiß, wie er fahren soll, sollte daher stets die mittlere Spur benutzen. So ist es leichter, bei Bedarf die gewünschte Fahrtrichtung zu wechseln.
Übrigens: Manchmal endet die rechte Fahrspur unvermittelt, was mit dem Hinweis „Right lane ends – through traffic merge left“ vorher angezeigt wird.
Rechtsabbiegen bei roter Ampel
Rechtsabbiegen bei roter Ampel ist in den meisten US-Staaten – nach vollständigem Ampelstopp – erlaubt (aber z. B. nicht in Wyoming und South Dakota).
Auf diese Fahrmöglichkeit wird durch kein Verkehrsschild hingewiesen. Verkehrsschilder findest du nur, wenn dieses Rechtsabbiegen ausdrücklich verboten ist: „No right turn / Right turn only at green arrow“.
Carpool-Spuren
Insbesondere in Ballungsräumen sind Fahrzeuge mit mehreren Insassen häufig berechtigt, besondere Fahrspuren allein zu benutzen. Dies gilt auch für Busse. Diese Bevorrechtigung dient einer besseren Auslastung des Individualverkehrs und ist Teil der Verkehrsregeln in vielen US-Bundesstaaten.
Mit welcher Besetzung ein Auto zum Carpool wird, zeigen Schilder an, die im Wechsel mit den Hinweisen auf die Sonderspur angeordnet sind (es können zwei, drei oder auch vier Personen sein).
Mitunter sind auch Motorräder (Cycles) berechtigt, Carpool-Spuren zu benutzen.
In einigen Bundesstaaten dürfen auch Elektrofahrzeuge Carpool-Spuren nutzen – unabhängig von der Anzahl der Insassen.
Kreuzungen mit Stoppschild an jeder Straße
Es gilt die Regel: dasjenige Fahrzeug, das zuerst an der Kreuzung stoppt, darf auch zuerst fahren, dann das zweite usw.
Bei Zweifeln verständigt man sich mit Handzeichen. Nur bei gleichzeitiger Ankunft gilt die Regel: rechts vor links.
Überholen
Rechts überholen ist in den meisten Bundesstaaten erlaubt, besonders auf mehrspurigen Straßen und Highways. Dennoch solltest du dich immer an die lokale Beschilderung halten.
Bei den relativ zahmen Geschwindigkeiten ist dies auch kein Sicherheitsproblem. Für den Europäer ungewohnt: Wer überholen will, nähert sich meist im „Zeitlupentempo“; der Überholvorgang dauert entsprechend lange.
Den Spurwechsel zeigt man durch Blinkzeichen an. Ein Überholverbot zeigt das Verkehrsschild „Do not pass“ an.
Verkehrskontrollen

Polizeifahrzeuge mit Blaulicht und/oder Sirene bleiben stets hinter dem zu kontrollierenden Fahrzeug. Es gilt dann: anhalten und absolute Ruhe bewahren – vor allem keine hastigen oder verfänglichen Bewegungen machen. Dieses Vorgehen gehört zu den wichtigsten Verkehrsregeln im Straßenverkehr der USA.
Also: den rechten Blinker betätigen, an der rechten Fahrbahnseite anhalten (nicht in der Mitte der Straße), Motor abstellen und Hände ans Lenkrad. Allen Wünschen des Polizeibeamten folgen, keine hastigen Bewegungen (z. B. Papiere nur auf Aufforderung übergeben, nach Aufforderung aussteigen usw.).
Der Polizeiwagen hält hinter dir und der Polizist wird in der Regel nach Führerschein (driver’s license) und Zulassungspapieren (registration papers of the car) fragen. Diese Vorgehensweise ist Teil der strengen Verkehrsregeln in den USA.
Hast du Papiere in der Jackentasche, sei beim Herausnehmen vorsichtig, damit der Polizist dies nicht als Griff zu einer Waffe missversteht. In einigen Bundesstaaten ist auch eine Versicherungsbestätigung (automobile insurance) erforderlich.
Bei einem Mietwagen solltest du die entsprechenden Papiere vom Vermieter erhalten haben bzw. im Fahrzeug vorfinden.
Sei höflich und freundlich. Wenn du etwas nicht verstehst, gib dich als Ausländer (visitor from another country) zu erkennen und bitte um Wiederholung der Anweisung (please repeat the instruction).
Die harte Haltung der amerikanischen Polizei entspricht aufgrund der Waffenfreiheit oft dem, was aus Spielfilmen bekannt ist und ist Teil der strengen Verkehrsregeln in den USA.
Verhalten gegenüber den Polizeibeamten
Kommst du in eine Verkehrskontrolle, ist dein Verhalten gegenüber den Polizeibeamten besonders wichtig.
Hier sind die wichtigsten Verhaltensregeln für dich zusammengefasst:
- Bleib zunächst im Wagen sitzen, bis du zum Aussteigen aufgefordert wirst.
- Zeige deine Ausweispapiere: Führerschein (driver’s license) und Fahrzeugpapiere (registration).
- Lehne freundlich, aber bestimmt alle Verhaltenstests (field tests) ab – z. B. geradeaus gehen, Nase berühren, auf einem Bein stehen oder Ähnliches. Du bist dazu gesetzlich nicht verpflichtet. Auch wenn mit Gefängnis gedroht wird, bleib ruhig und verweigere die Tests dennoch.
- Lehne eine Durchsuchung deines Wagens freundlich, aber bestimmt ab. Sag einfach „no“ – eine Begründung ist nicht nötig.
- Beantworte keine Fragen, insbesondere nicht zu deinem Alkoholkonsum. Die empfohlene Antwort lautet: „I can only answer your question on the advice of my attorney“.
- Lehne einen Atem-, Blut- oder Urin-Alkoholtest nicht ab. Eine Verweigerung kann mit Führerscheinentzug bis zu einem Jahr bestraft werden – auch ohne nachgewiesenes Trunkenheitsdelikt. Liegt dein Blutalkoholwert über 0,8 Promille, droht ein Entzug für 30 bis 90 Tage.
- Stimme nicht zu, dass die Testunterlagen vernichtet werden. Verlange deren Aufbewahrung für einen möglichen Prozess: NEVER WAIVE!
- Führe möglichst umgehend einen eigenen Blutalkoholtest durch (z. B. im Krankenhaus oder Labor). Niedrigere Werte können dir vor Gericht helfen.
- Such dir einen Anwalt mit Erfahrung in DUI-Fällen (experience with DUI cases).
Bei einer Verhaftung hast du das Recht, die zuständige Auslandsvertretung zu informieren. Diese hilft dir konsularisch weiter.
Baustellen
Baustellen sind in den USA eine Autofahrerplage wie hierzulande – oft sind sie kilometerlang. Kann die Baustelle nur einspurig durchfahren werden, gibt es häufig keine Ampelregelung, sondern an jeder Baustellenzufahrt stehen ein oder mehrere Bauarbeiter/-innen mit Fahne (flagmen). Diese Regelung gehört zu den typischen Verkehrsregeln auf Baustellen in den USA.
Das hat den praktischen Vorteil, dass du frühzeitig deine Geschwindigkeit herabsetzt. Bei längeren Baustellen werden auch Baufahrzeuge eingesetzt, die dem Pkw-Konvoi vorausfahren, am Ende der Baustelle wenden und dann den Gegenkonvoi leiten.
Sicherheit ist in den USA oberstes Gebot – nicht zuletzt wegen der millionenschweren Schadenersatzforderungen bei Fehlern.
Parken/Anhalten
Parken ist an Bushaltestellen, in der Nähe von Hydranten (3 m Abstand) und in sogenannten tow away zones nicht erlaubt – ebenso wenig in den ausgewiesenen Parkverbotszonen (no parking, no stopping and standing).
Abgesenkte Bordsteine markieren eine Ausfahrt, auch hier gilt ein Mindestabstand von 3 Metern. Auch auf Fußgängerwegen, Fußgängerüberwegen und in zweiter Reihe ist das Parken nicht erlaubt.
Innerhalb von Ortschaften solltest du auf die Farbmarkierungen an Bordsteinkanten achten – sie zeigen spezielle Regelungen an:
- rot: absolutes Halteverbot
- weiß: 5 Minuten während der Geschäftszeiten
- grün: Kurzparken, Schilder oder Markierungen geben die Maximalzeit (i.d.R. 10 – 25 Minuten) an
- blau: Parkplatz für Behinderte
- gelb/schwarz: Lkw-Ladezone oder Haltestelle für Notfahrzeuge
- gelb: Laden und Entladen bis max. 20 Minuten; der Fahrer muss beim Auto bleiben
- compact: Parken nur für kurze Fahrzeuge
- cycles: Parken nur für Motorräder
Wer diese Regelungen missachtet, erlebt schnell eine böse Überraschung: Abschleppen oder die Kralle für Falschparker (Wheel Clamp) sind keine Seltenheit.
Wo Maximalparkzeiten angegeben sind, aber keine Parkuhren stehen, markieren die Polizisten oft die Reifen mit Kreidestrichen – diese Markierungen dürfen nicht entfernt werden.
Parkuhren funktionieren wie gewohnt und werden meist mit Quartern gefüttert. Die Maximalparkzeit liegt regelmäßig zwischen 30 Minuten und 2 Stunden.
Nicht am Straßenrand parken
An Fernstraßen darf nicht am Straßenrand geparkt werden, es sei denn, dies ist durch entsprechende Parkstreifen-Markierungen ausdrücklich erlaubt. Diese Regelung gehört zu den Verkehrsregeln, die besonders auf Highways strikt überwacht werden.
Verlasse auf Highways immer die asphaltierte Fahrbahn und parke – wenn nötig – auf dem geschotterten Seitenstreifen. Auf einem Freeway darfst du nur im Notfall stoppen.
Hast du ein Park-Ticket wegen Überschreitens der Parkzeit erhalten, solltest du es möglichst selbst bezahlen. Andernfalls kann es sein, dass der Autovermieter die Summe begleicht und dir diese zuzüglich einer Bearbeitungsgebühr über die Kreditkarte abbucht – auch Monate später.
Auf dem Park-Ticket findest du meist eine Telefonauskunftsnummer. Dort kannst du das Ticket häufig direkt über deine Kreditkarte begleichen.
Falls eine Zahlung per Scheck oder Money Order verlangt wird, was für Touristen schwierig ist, rufe ebenfalls die Auskunftsnummer an und versuche, eine Kreditkartenzahlung zu vereinbaren.
Alkohol am Steuer

Trunkenheit am Steuer (driving under the influence = DUI) ist ein ernstes Delikt und kann schnell zu einem Gefängnisaufenthalt führen. Es gilt die 0,8-Promille-Grenze in den meisten Bundesstaaten (in einigen Staaten liegt sie bei 1,0 Promille). Diese Regelung ist eine der strengeren Verkehrsregeln in den USA.
Für Fahrer unter 21 Jahren gilt in den meisten Bundesstaaten die 0,0-Promille-Grenze (Zero-Tolerance).
Die Regelungen variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat, sind jedoch überall eher verschärft als gelockert worden. In den letzten Jahrzehnten wurden Tausende Gesetze zur Trunkenheit am Steuer verabschiedet – auch durch den Einsatz von Anti-Alkohol-Gruppen wie Mothers Against Drunk Drivers.
In etwa zwei Drittel der Bundesstaaten kann die Polizei den Führerschein sofort einziehen, wenn der „Blas-Test“ den Verdacht erhärtet oder der Fahrer den Test verweigert. Auch die Promillegrenzen sinken tendenziell. Rund ein Dutzend Bundesstaaten verlangen von Fahrern unter 21 Jahren 0,0 Promille (Zero-Tolerance Laws).
Bedenke: In den USA kann eine DUI auch angenommen werden, wenn du unter der Promillegrenze liegst – dein Verhalten während der Polizeikontrolle wird genau protokolliert und bewertet.
Hinsichtlich des „Grades des Verschuldens“ unterscheidet man in den USA zwischen:
- DUI: „einfache“ Trunkenheit (unterhalb der gesetzlichen Promillegrenze = legal limit)
- DUI with BAC of 0.8 ‰ or more: Trunkenheit mit Überschreitung der gesetzlichen Promillegrenze
- Extreme DUI: Manche Bundesstaaten wie Arizona unterscheiden zusätzlich zwischen DUI und sogenannten „Extreme DUI“ ab ca. 1,5 Promille. „Absolute“ Trunkenheit (i. d. R. bei 1,5 Promille oder mehr)
Strafen sind klar formuliert
Die Strafen für Alkohol-Verstöße sind meist gesetzlich klar geregelt, der Ermessensspielraum ist daher sehr gering. Bei wiederholten Verstößen ist in vielen Bundesstaaten eine Gefängnisstrafe obligatorisch. Die Geldstrafen sind empfindlich hoch.
Für den Bundesstaat Arizona nennt Rechtsanwältin Susan Kayler folgende Strafandrohungen. Diese Strafen sind Teil der strengen Verkehrsregeln zum Thema Alkohol im Straßenverkehr.
- DUI oder DUI with BAC of 0.08 ‰ or more
- Untergrenze: 10 Tage Gefängnis, davon bis zu 9 Tage ersetzt durch Alkohol-Erziehung; Geldstrafe von 250 $ plus 80 %igem Aufschlag und Gebühren (meist ca. 600 $ insgesamt)
- Obergrenze: 6 Monate Gefängnis; Geldstrafe von 2.500 $ plus 80 %igem Aufschlag und Gebühren; 3 Jahre Bewährung
- Extreme DUI
- Untergrenze: 30 Tage Gefängnis, davon bis zu 20 Tage ersetzt durch Alkohol-Erziehung; Geldstrafe von 250 $ plus 80 %igem Aufschlag und weiteren Gebühren (meist ca. 750 $); zusätzlich Einbau einer Zündverriegelung (Ignition Interlock Device)
- Obergrenze: 6 Monate Gefängnis; Geldstrafe von 2.500 $ plus 80 %igem Aufschlag und Gebühren; 3 Jahre Bewährung
Betrunkene Fahrer trifft ein höherer Grad der Schuld
In der Rechtsprechung trifft den betrunkenen Fahrer gegenüber Verkehrsopfern stets ein höherer Grad an Verschulden bzw. Mitverschulden. Bei Personenschäden können Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe entstehen. Solche Situationen werden durch die strengen Verkehrsregeln in den USA besonders hart geahndet.
Dennoch gilt: Eine Null-Promille-Grenze für das Autofahren gibt es in den USA nicht. Generell geht man davon aus, dass ein Drink den Blutalkoholgehalt um ca. 0,25 Promille erhöht. Die tatsächliche Wirkung hängt von weiteren Faktoren wie Gewicht und Geschlecht ab.
Geräte zur Messung des Blutalkoholgehalts (breath taking devices) sind in den USA für etwa 50 $ im Handel erhältlich. Doch diese Geräte sind oft unzuverlässig.
Daher gilt: Bei einem vermuteten Blutalkoholwert ab 0,5 Promille solltest du sicherheitshalber nicht mehr fahren. Fahre auch dann nicht, wenn du dich in deiner Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt fühlst – eine DUI kann auch ohne exakten Promillewert festgestellt werden.
Schon das Befördern von Alkohol im Innenraum des Pkw kann zu Problemen führen, da die Polizei vermuten könnte, dass daraus getrunken wurde. Transportiere daher alkoholische Getränke – insbesondere Einkäufe aus dem Supermarkt – immer im Kofferraum.
Auch das Fahren unter Drogen (driving while intoxicated) ist mit Geld- und Freiheitsstrafen belegt.
Durchgehende Einzel- oder Doppellinien in der Straßenmitte
Durchgehende Einzel- oder Doppellinien in der Straßenmitte markieren, dass sie nicht überfahren werden dürfen – Wenden über die Mitte ist hier verboten.
Unterbrochene Linien zeigen an, dass du überholen darfst. Eine Kombination aus einer unterbrochenen und einer geschlossenen Linie hat die gleiche Bedeutung wie in Deutschland: Überholen ist nur von der Seite der unterbrochenen Linie erlaubt.
Durchgehende Linien dürfen ausnahmsweise überfahren werden, wenn du an einer Einmündung links abbiegen möchtest.
Gelbe Linien trennen vom Gegenverkehr, weiße Trennlinien markieren mehrspurige Fahrbahnen in einer Richtung. Eine gelbe Vierfachlinie darf unter keinen Umständen überfahren werden.
Anschnallpflicht
Anschnallpflicht besteht in den USA generell. Wer vergisst, den Gurt anzulegen, wird meist durch entsprechende Klingelgeräusche im Fahrzeug daran erinnert. Diese Regelung ist Teil der grundlegenden Verkehrsregeln in den USA.
Fasten your seatbelt gilt nicht nur im Flugzeug, sondern auch auf der Straße – it’s the law.
Liegenbleiben mit leerem Tank
Liegenbleiben mit leerem Tank ist nicht nur lästig, sondern in einigen Staaten – zum Beispiel in Kalifornien – auch ein Verkehrsdelikt. Solche Regelungen sind Teil der Verkehrsregeln in den USA, die auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer abzielen.
Kinder an Bord
Kleinkinder und Kinder müssen je nach Alter in einem Kindersitz gesichert werden. Hierüber informiert dich der Autoverleiher. Kindersitze sind bei der Mietwagenbuchung grundsätzlich gesondert kostenpflichtig und sollten frühzeitig reserviert werden.
Generell gilt: Kinder unter 12 Jahren sollten immer auf dem Rücksitz sitzen und den Sicherheitsgurt angelegt haben.
Die Regelungen variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Einzelheiten findest du in unseren Infos zu den jeweiligen Bundesstaaten.
Licht einschalten bei Regen
Zahlreiche Staaten, z. B. South Carolina, Georgia und Florida, verlangen, dass bei Regen das Fahrlicht eingeschaltet wird.
Spätestens wenn du die Scheibenwischer aktivierst, musst du auch das Licht einschalten. Hinweisschilder weisen häufig auf diese Regel hin: „light on when it’s raining“ oder „light & wipers“.
Cannabis am Steuer
In einigen US-Bundesstaaten ist der Besitz und Konsum von Cannabis zwar legal, jedoch gilt auch hier: Fahren unter dem Einfluss von Drogen (driving while drugged) ist verboten und wird ähnlich streng geahndet wie Trunkenheit am Steuer.
Ein offener oder zugänglicher Cannabis-Behälter im Fahrzeuginnenraum kann in vielen Staaten bereits als Ordnungswidrigkeit gewertet werden – ähnlich wie beim Transport von Alkohol.
Deshalb solltest du Cannabisprodukte immer im Kofferraum oder im verschlossenen Behälter außerhalb der Reichweite des Fahrers aufbewahren. Auch in Staaten, in denen Cannabis legal ist (z. B. Kalifornien oder Colorado), drohen hohe Strafen, wenn der Konsum während der Fahrt vermutet wird.
Automatisierte Verkehrsüberwachung
In immer mehr US-Bundesstaaten kommen automatisierte Verkehrssysteme zum Einsatz. Dazu zählen z. B. automatische Mautstationen (electronic tolling) und Verkehrsüberwachungskameras, die Geschwindigkeitsübertretungen und das Überfahren von roten Ampeln erfassen. Solche Systeme dienen der strikten Einhaltung der Verkehrsregeln in den USA.
Vor allem in Ballungsräumen und auf vielbefahrenen Interstates solltest du mit kameraüberwachten Abschnitten rechnen. Verstöße werden häufig per automatischem Ticket an die Adresse des Halters geschickt – bei Mietwagen oft über den Verleiher, der zusätzliche Bearbeitungsgebühren erhebt.
Hinweise auf diese Überwachungszonen findest du oft auf Schildern wie „Photo enforced“ oder „speed enforcement cameras ahead“.
Straßentunnel

- Empfohlene Verhaltensweisen bei der Fahrt durch einen Tunnel:
- vor dem Tunnel Licht einschalten
- Sonnenbrille abnehmen
- Fenster und Schiebedach schließen, Lüftung auf Umwälzbetrieb einstellen
- nicht überholen
- Sicherheitsabstand vergrößern
- Empfohlene Verhaltensweisen bei einem Notfall im Tunnel:
- bei Stau: Warnblinkanlage einschalten, anhalten, Motor abstellen, im Fahrzeug bleiben (nur nach Aufforderung verlassen)
- bei Panne: rechts heranfahren, am besten in eine Pannenbucht, Warnblinkanlage einschalten; wenn keine Reaktion der Tunnelwarte erfolgt, zur Notrufnische laufen und Hilfe anfordern (Handys sind meist nicht exakt ortbar)
FAQs zu Verkehrsregeln in den USA
Welche Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten in den USA?
Tempolimits variieren je nach Bundesstaat. Innerorts meist 25–35 mph, außerorts 55–75 mph. In ländlichen Regionen teils bis 80 mph.
Darf ich bei Rot rechts abbiegen?
Ja, in den meisten Bundesstaaten nach vollständigem Stopp. Ausnahmen: „No Turn on Red“-Schilder.
Wie hoch ist die Promillegrenze?
Meist 0,08 %. Für Fahrer unter 21 Jahren oft 0,0 %.
Muss ich an jedem Stoppschild anhalten?
Ja, immer komplett anhalten – auch wenn niemand zu sehen ist.
Was muss ich bei Schulbussen beachten?
Wenn der Bus blinkt und die Stop-Kelle ausgeklappt ist, musst du in beide Richtungen anhalten.
Gibt es Mautstraßen?
Ja, viele Highways und Brücken sind mautpflichtig. Meist via E-ZPass oder „Toll by Plate“.
Wie teuer sind Verkehrsverstöße?
Strafen starten bei etwa 50 USD. Bei schweren Verstößen drohen hohe Bußgelder oder sogar Haft.
Was ist bei der Vorfahrt zu beachten?
Meist gilt rechts vor links. An „4-Way Stops“ fährt, wer zuerst gestoppt hat.
Was gilt beim Parken?
Rote Bordsteine = Parkverbot, gelbe = eingeschränktes Parken. Parke immer in Fahrtrichtung.
Brauche ich einen internationalen Führerschein?
Nicht zwingend, aber empfohlen. Besonders bei Mietwagen oder Kontrollen nützlich.